UNTERHALTUNG

„Unsere Musik passt in keine Genre-Schublade“.

Mit coolen Formationen und ungewohnten Klängen mischen sie die Sound-Landschaft auf: Moving Places Collective ist dieses Jahr beim potpourri Festival zu erleben und überzeugt auf voller Linie mit frischen Ideen und Tracks, die jede Genre-Kiste sprengen. Alexander Falk spricht im Interview mit Abilaschan Balamuraley und Lukas Leibfried von der Band Moving Places Collective.


 

standpunkt: Für unsere Leser, von welcher Band kommst du?

Lukas: Wir sind nicht wirklich eine Band, eher ein paar Leute. Mal spielt der mit, mal spielt der mit. Wir sind eine bunte Truppe. Und heute nennen wir uns Moving Places Collective. Der Name ist ziemlich spontan entstanden. Wir haben ja schon lange auf Abi-Bällen gespielt und Auftritte gehabt …

Aber immer mit einem anderen Namen?

Lukas: Genau, wir hatten nie wirklich einen Namen und haben uns jedes mal spontan unter einem anderen Namen verkauft. Auch weil es immer andere Leute waren. Unser Sänger Abi war immer der Gleiche, aber das Ensemble um ihn herum hat sich verändert. Das ändert sich je nach Anlass und, wie die Leute Zeit haben. Heute sind wir mit einer ganz frischen Gruppe da. Da sind Menschen bei, mit denen wir früher schon gespielt haben – aber auch neue. Außerdem erleben wir heute eine Premiere, weil wir eigene Stücke spielen. Früher haben wir nur gecovert. Hin und wieder war mal ein eigenes dabei, aber heute spielen wir nur eigene.

Was covert ihr? 

Lukas: Wenn wir covern, ist es auch bunt gemischt. Viel Charts, viel Pop, oder Rock und Elektronik einfach bunt gemischt. Das spielen wir aber in einem eigenen Stil, sehr akustisch und frei. Ah, und da kommt der Rest der Truppe .

Wie viele seit ihr insgesamt?

Abilaschan: In dieser Formation sind wir sieben, manchmal treten wir aber auch zu dritt auf.

Ist das nicht schwer sich unter so vielen Namen zu etablieren?

Abilaschan: Ach das ist ein Pilotprojekt bei dem Festival. Beim CC Talk hat Ulla mich angequatscht und gefragt, ob wir nicht Bock hätten, was beim potpourri zu machen. Unsere alte Gruppe Dreiklang gab es aber in dem Sinne nicht mehr, wir sind ja alle weg gezogen, nach Düsseldorf, Köln und Berlin. Und was wir hier machen hat sich jetzt so ergeben, auch weil es manchmal nicht leicht war, die Menschen so zusammen zu bekommen. Und am Ende ist echt etwas wirklich cooles draus geworden.

Lukas: Und ich finde das macht uns auch aus: eine normale Bandformation besteht aus Schlagzeug, Gesang und Gitarre und wir ergänzen das dann noch durch eine Bratsche oder eine Posaune — die spiele ich diesmal. Wir versuchen einen eigenen Stil rüber zu bringen und das merkt man auch, wenn wir auf der Bühne stehen. Ich vermag das auch gar nicht in eine Genre-Schublade zu stecken, unsere Musik passt da gar nicht rein.

Abilaschan: Unser Programm reicht von Funk Soul bis zu Elektronisch bis zu Indi-Pop. Ich bin mal gespannt, das fällt bestimmt ein bisschen aus dem Rahmen.

Wann spielt ihr heute?

Wir sind die Pre-Headliner. Und wir haben eine Tänzerin dabei.

Wie lang spielt ihr jetzt in dieser Formation?

Einen Monat.

Und wie lang macht ihr insgesamt schon mit dieser Idee Musik?

Abilaschan: Ich schätze mal so drei Jahre. Vor dem Abi haben wir angefangen.

Lukas: Da fing das mit drei bis vier Leuten auf Events wie Hochzeiten, Geburtstagen und Jubiläen an, und ab da wuchs es dann.

Abilaschan: Und unsere erste Umpro-Sache mit einer Musik-Tanz-Interaktion hatten wir im BIS. Wir haben da gemerkt, dass es uns Spaß macht und dass es cool ist und das es gut ankommt. Als Ulla mich da ansprach hatte ich sofort das Gefühl, dass das gut werden würde.

Wird man euch in der Formation öfter sehen?

Abilaschan: Wenn es fluppt können wir uns das vorstellen.

Als experimentelle Genre-Untypische Gruppe, was wollt ihr erreichen?

Abilaschan: Oh — (fragt in die runde) Habt ihr da konkrete Sachen? Also ich denke mir so, dass es auch darum geht, sich erstmal treiben zu lassen und zu schauen. Wenn es gut läuft, stehen dann bestimmt auch mehr Ambitionen, Ehrgeiz und Arbeit hinter. Auf diesem Weg sind wir.

Lukas: Und es wird auf jeden Fall so weitergehen wie bisher — denn wir machen ja schon Das, was uns Spaß macht. Konkret Stücke schreiben und genau planen ist nicht so unsere Sache. Bei uns ist es so, dass einer eine Idee hat und anfängt zu spielen, ein anderer gibt seine Idee dazu und im Laufe der Zeit kommt dann das fertige Stück zum Vorschein. Am Anfang ist es eher chaotisch und ohne Form. Kein Musikstück, echt nur Improvisation. Am Schluss haben wir dann aber doch ein Stück.

Abi: Wir hoffen, dass wir das gute Probengefühl von heute auf der Bühne umsetzen können.

Super, danke!

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