Julia meets Julia

Julia über ihren Erfahrungen im Studium, eine mutige Entscheidung mit neuen Herausforderungen und ihre Sicht auf die Berufsvorbereitung. 

Kannst du dich selbst beschreiben?
Wie stellst du dir deine Zukunft vor?
Warst du zufrieden mit der Gesamtschule Hardt?
Wie zufrieden bist du mit deinem Studium?

 

Kannst Du uns einen stichwortartigen Überblick über deine Zeit nach dem Abi geben?

Nachdem ich Abitur gemacht habe, hatte ich zunächst noch einige Monate frei und habe die Zeit mit nichts tun verbracht. Einen Aushilfsjob hatte ich zu der Zeit allerdings auch. Anfang September startete mein Studium in Krefeld.

Wie bist du zu diesem Studiengang/Beruf gekommen?

Da ich schon immer gerne praktisch gearbeitet habe, mein Lieblingsfach Kunst war und ich gerne gezeichnet habe, habe ich gedacht das der Studiengang Design (mein Schwerpunkt war Produktdesign) aufjedenfall etwas für mich wäre.

Hast du dich schon früher, vor dem Studium/Ausbildung viel damit beschäftigt?

Mit dem Studiengang Design habe ich mich an sich in der Schulzeit noch nicht beschäftigt, ich wusste nur, dass ich gerne kreativ und praktisch arbeiten würde, weil ich dies auch in meiner Freizeit und wie oben schon gesagt auch im Fach Kunst sehr gerne getan habe.

Welche Aspekte waren bei der Berufswahl für dich entscheidend?

Wenn ich ehrlich bin war ich nach meinem Abitur einfach froh, an einer Hochschule genommen worden zu sein und das machen zu können was mir Spaß macht. Darüber, was ich beruflich mit dem Studiengang später mal machen kann habe ich mir zu dem Zeitpunkt noch keinerlei Gedanken gemacht.

Was interessiert dich besonders an deinem Studiengang/Beruf?

Das tolle an meinem Studiengang war, dass wir wirklich sehr viel praktisch arbeiten konnten. Wir hatten viele unterschiedliche Werkstätten (Holz, Keramik, Gips, Glas, Metall) in denen wir tolle Dinge hergestellt haben und in denen wir auch in unserer Freizeit an privaten Dingen arbeiten konnten.

Hast du dir damals dieses Studium/Beruf vorgestellt? Haben sich deine Vorstellungen bewahrheitet?

An sich schon, zumindestens die ersten drei Semester waren so wie ich sie mir vorgestellt habe. In den ersten zwei Semestern wurde versucht, alle Studierende auf den gleichen Wissensstand zu bringen, indem uns die Grundlagen von den unterschiedlichsten Materialien vermittelt wurden und uns auch die wichtigsten theoretischen Aspekte nahe gebracht wurden. Alles war noch sehr strukturiert und die zu besuchenden Lehrveranstaltungen waren gewissermaßen vorgegeben.

Bist du mit deiner Studien-/Berufswahl und deinem Studium/Ausbildung zufrieden?

Leider nein, ich würde jedem die Hochschule Niederrhein weiter empfehlen und den Studiengang erst recht. Die Projekte die wir gemacht haben und hätten machen können haben unglaublich viel Spaß gemacht. Trotzdem würde ich diesen Studiengang nur an diejenigen weiterempfehlen, die nicht nur gerne in ihrer Freizeit kreativ sind. Man muss wirklich mit dem Herzen dabei sein und sich trotz der Freiheiten die einem zur Verfügung gestellt werden mit den Dingen beschäftigen und auseinandersetzen. Bei mir ist mein Hobby eben nur mein Hobby… Zudem habe ich herausgefunden, dass ich ein Mensch bin der Struktur benötigt. Die Freiheit sich alles selbst einteilen zu können und quasi selbst entscheiden zu können wann ich zur Hochschule gehe und wann nicht klappt bei den einen super und bei den anderen eben nicht. Für mich wäre eine Ausbildung definitiv besser gewesen, leider war ich nach dem Abitur allerdings noch zu naiv und dachte mir, dass ein Studium ja bestimmt um einiges cooler wäre. Ich glaube schon, dass wenn ich nach Krefeld gezogen wäre, alles noch einmal ein bisschen anders gekommen wäre. Da ich aber von Waldniel nach Krefeld gependelt bin, habe ich mir leider zu häufig gedacht, dass es für eine Vorlesung oder einen Kurs keinen Sinn macht nach Krefeld zu fahren.

Welchen Bereich deines Studiums/ deinerAusbildung/deines Berufes findest du besonders spannend?

Am spannendsten fand ich die Arbeit mit den unterschiedlichen Materialien – die Arbeit in den Werkstätten.

Welches Projekt fandest du in deinem Studium/Ausbildung/Beruf bisher am interessantesten?

Das kann ich garnicht sagen. Alle Projekte die ich gemacht habe waren wirklich interessant.

Woran arbeitest du im Moment?

Da ich mein Studium abgebrochen habe, arbeite ich momentan als Integrationshelferin. In meinem Fall begleite ich einen Jungen in die Grundschule und unterstütze ihn da, wo er Hilfe benötigt. In erster Linie mache ich das, um bereits berufliche Erfahrungen mit Kindern bzw. im sozialen Bereich zu sammeln und mich so auf die Ausbildung vorzubereiten. Ich beginne nächstes Jahr eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. In diesem Beruf habe ich die Möglichkeit die soziale Arbeit mit der künstlerischen Arbeit zu verbinden, somit verliere ich mein „Hobby“ nicht ganz aus den Augen.

Welche Tipps würdest du Schülern und Schülerinnen bezüglich der Berufswahl gebeben?

Wenn ihr euch, so wie ich, nach dem Studium nicht wirklich sicher seid was ihr später beruflich einmal machen möchtet, dann macht lieber nach der Schule noch ein FSJ, viele verschiedene Praktika oder ein Auslandsjahr.

Wo siehst du dich in zehn Jahren?

In zehn Jahren..soweit denke ich noch nicht voraus. Ich freue mich jetzt endlich zu wissen, was ich wirklich will. Nächstes Jahr meine Ausbildung beginnen zu können und dann hoffentlich danach in dem Bereich tätig zu werden.