Wie nährstoffreich ist Schule?

Eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Nachhaltige Ernährung“ im Rahmen der Projektarbeit von Oliver Ortlinghaus.

Essen von zu viel Fett und Zucker in jungen Jahren kann die Gesundheit sogar im Erwachsenenalter beeinträchtigen. Es ist klarer denn je, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist, besonders bei Jugendlichen, denn im Durchschnitt verbringen Sechzehn- bis Achtzehnjährige etwa neununddreißig Stunden wöchentlich mit Schule, mehr als sie mit ihrer Familie verbringen. Sie verbringen so viel Zeit in der Schule wie Erwachsene bei der Arbeit, was bedeutet, dass sie mindestens eine bis zwei Mahlzeiten außerhalb ihres häuslichen Umfelds einnehmen müssen. Essen in der Schule ist deshalb um einiges wichtiger als das Essen Zuhause.

Das ist leider nicht gegeben; Schulessen selbst sind fraglich. Die Angebote in NRW reichen von Pfannkuchen bis zu Kalbsschnitzeln, mit Vanillepudding als Nachtisch. Der Schwerpunkt liegt hauptsächlich darauf, für jeden Ernährungsbedarf eine Mahlzeit zu haben, ohne jedoch die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber zu berücksichtigen, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Dies erfüllt definitiv die gesetzlichen Anforderungen, garantiert jedoch nicht, dass die Schüler in der Schule essen oder sogar gesund essen.


In Nordrhein-Westfalen ist es in der Adoleszenz eine Herausforderung, eine gesunde Ernährung zu halten, da die schulische Gemeinschaft die Schüler nicht in einer Weise unterstützt, die ihnen keinen Spielraum lässt, ungesund zu essen. Nach Umfrageergebnisses an der Gesamtschule Hardt, kann man leicht gestresst beim Essen werden aufgrund der teilweise als kurz wahrgenommenen Mittagspause und des angebotenen Essens, das zwar gesetzlich legitim ist, aber weder den Erwartungen der Schülerinnen und Schülern entspricht, noch entspricht es dem, was von der Wissenschaft als gesund angesehen wird.


Eine umfassendere Abdeckung des Themas in gesundheitsbezogenen Fächern wie Sport oder Biologie oder außerschulischen Aktivitäten und Veranstaltungen könnte das Bewusstsein erheblich verbessern. Wenn das Bildungssystem weiterhin an einem Punkt verweilt, an dem die Ernährungsbildung fehlt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Fettleibigkeitsrate bei Minderjährigen und die Fälle von Essstörungen im Allgemeinen weiter steigen werden.

Es wird erforderlich sein, dahingehend Bildungsinitiativen an Schulen in Nordrhein-Westfalen zu etablieren, denn die Vernachlässigung dieser Probleme könnte langfristig nachteilige Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit der Schüler haben. Dies macht es erforderlich, dass Schulen die Gesundheitserziehung implementieren und mit Unterstützung außerschulischer Programme, Schüler mit dem notwendigen Wissen für ein lebenslanges Wohlbefinden auszustatten.


Gurke, Möhre und Erdbeere sind das Lieblingsgemüse und Obst vieler Kinder und Jugendlichen. Doch die Realität im Schulalltag ist eine andere. Über 80% dieser Altersgruppen essen nicht ausreichend Obst und Gemüse. Kann Schule während der Schulzeit darauf Einfluss nehmen? Die Gesamtschule Hardt hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich für ganzheitliche Gesundheit einzusetzen und die Themen Ernährung und Gesundheit in mehreren Unterrichtsfächern zu verankern.

Das Essensangebot an Schulen spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Schüler. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst und Gemüse, ist essenziell, da sie wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und viele andere Nährstoffe liefert. Diese Nährstoffe sind notwendig für das Wachstum, die Konzentrationsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden der Schüler. Dennoch zeigt eine Studie des Robert-Koch-Instituts, dass fast alle Kinder und Jugendlichen zu wenig Obst und Gemüse essen.

Die Projektarbeit von Tobias Steinfels aus der Q1 befasst sich mit diesem Thema:

Obst und Gemüse sind wichtige Lieferanten für Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und viele andere Nährstoffe. Daher sind sie für unseren täglichen Konsum essenziell und nicht weg zu denken. Doch eine Studie des Robert Koch-Instituts zeigt, dass fast alle Kinder und Jugendliche zu wenig Obst und Gemüse essen. Die empfohlene Verzehrmenge liegt, je nach Alter und Geschlecht, bei 210-410 g Obst und 230-440 g Gemüse pro Tag, allerdings zählen auch Säfte dazu. Diese Empfehlung wird von der Mehrheit nicht erreicht, so essen lediglich 1% der Mädchen und 2% der Jungen im Alter von 6 bis 11 Jahren diese Empfehlung für Gemüse. Auch in den anderen Alters- und Geschlechtsgruppen sieht es nicht besser aus. Das Robert Koch-Institut hat in der 164 Seiten langen Studie über die Ernährung von Kindern und Jugendlichen auch diese Abbildung:

Grafik: edoc.rki.de

Hier sieht man sehr deutlich, dass die meisten Kinder und Jugendlichen sogar unter 50% der empfohlenen Tagesmenge verzehren. Bietet die Schule in dieser Zeit zu wenig gesunde Essensangebote? Hier überwiegt das ungesunde Frühstücksangebot wie z.B. Brötchen und Schokoriegel. Um dieses Problem zu bekämpfen und die Gesundheit von Schülern zu fördern, gibt es viele Möglichkeiten und verschiedene Maßnahmen, die auch unsere Schule entsprechend ihres Leitsatzes ergreifen könnten.
Statt kalorienreicher und nährstoffarmer Snacks und Durstlöscher sollte der Schulkiosk gesunde Alternativen wie Obstbecher, Nüsse und Vollkornprodukte angeboten werden. Spezielle Workshops über gesunde Ernährung könnten das Bewusstsein der Schüler für die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung schärfen. Hier könnten auch praktische Tipps und Rezepte für eine gesunde Ernährung vermittelt werden. Projekte wie Hochbeete*, in denen die Schülerinnen und Schüler selbst Obst und Gemüse anbauen, können das Interesse an gesunder Ernährung wecken und den Zugang zu frischen Lebensmitteln erleichtern. Einmal in der Woche könnte z.B. ein Obsttag eingeführt werden, an dem die Schüler kostenlos Obst erhalten. Dies könnte durch Kooperationen mit lokalen Bauernhöfen oder Supermärkten ermöglicht werden. Kooperationen mit Ernährungsberatern und Gesundheitsorganisationen könnten regelmäßige Vorträge und Beratungssitzungen anbieten, um das Wissen über gesunde Ernährung zu vertiefen. Solche Schulangebote sind ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schüler leisten. Ein besseres Essensangebot hilft nicht nur dabei, den täglichen Bedarf an wichtigen Nährstoffen zu decken, sondern fördert auch langfristig gesunde Essgewohnheiten.

Mit Blick auf diese Möglichkeiten entstand auch die Idee, Hochbeete zur Bepflanzung mit Snackgemüse und Früchten auf dem Schulgelände aufstellen. Zur Erntezeit könnten sie zum Beispiel als ökologische Snacks in den Pausenzeiten zur Verfügung stehen und die Schüler für das Thema gesunde und schmackhafte Ernährung sensibilisieren. Zudem müssten sie nicht mehr entgegen der Schulregeln den Schulhof für das Brötchen beim Bäcker verlassen. Gleichzeitig könnte die Anzucht und Pflege in den Hauswirtschaftsunterricht integriert oder von naturwissenschaftlichen Fächern und AGs begleitet werden. Auch der Bau der Hochbeete könnte interdisziplinär von WP Technik-Kursen umgesetzt werden.

Illustration: KI generiert

Autor: Tobias Steinfels