Tradition trifft Moderne: Ein fotografisches Porträt

Farida hat das berühmte Porträt von Barbara Dürer, der Mutter des Künstlers Albrecht Dürer, als Inspiration für eine außergewöhnliche fotografische Arbeit genutzt. Sie hat sich intensiv mit dem Gemälde auseinandergesetzt und eine eigene, moderne Interpretation geschaffen, die sowohl künstlerisch als auch persönlich bedeutungsvoll ist.

Barbara Dürer wird von ihrem Sohn Albrecht Dürer im Porträt mit einem Kopftuch dargestellt, das im 15. Jahrhundert ein Symbol für Bescheidenheit, Frömmigkeit und die Rolle der Frau in der Gesellschaft war. Farida erkannte in dieser Darstellung Parallelen zu ihrer eigenen Familiengeschichte. In ihrer Familie spielt das Kopftuch ebenfalls eine wichtige Rolle – jedoch im Kontext des Islam und der heutigen Zeit. Für Farida ist das Kopftuch nicht nur ein religiöses Symbol, sondern auch Ausdruck von Identität, Zugehörigkeit und Familientradition.

Um diese Verbindung sichtbar zu machen, stellte sie das Porträt von Barbara Dürer fotografisch mit einer Freundin der Familie nach, brachte jedoch moderne Elemente und ihre persönliche Perspektive ein. Sie wählte ein Kopftuch, das sowohl stilistisch als auch symbolisch für ihre eigene Geschichte steht. Mit Licht, Farbe und Komposition interpretierte sie die Atmosphäre des alten Gemäldes neu, um eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen.

Faridas Arbeit ist mehr als nur eine Nachstellung – sie ist eine Reflexion über die Bedeutung des Kopftuches in unterschiedlichen Zeiten und Kulturen. Ihre Interpretation zeigt, wie Kunst helfen kann, eigene Wurzeln zu entdecken und kulturelle Fragen kreativ zu verarbeiten. Durch ihr Werk bringt sie eine persönliche Geschichte in den Dialog mit einem Stück Kunstgeschichte, das noch heute zum Nachdenken anregt.

Fotos: Farida Safari