Interview mit Leiterin Personalentwicklung und Ausbildung der Rheinische Post Mediengruppe

Birgit Bielefeld, Personalleiterin Personalentwicklung/Ausbildung bei der RP AdLog GmbH sagt, warum ihr auch „Querdenker mit spannenden Vitas“ willkommen sind.

Die Rheinische Post Mediengruppe hat in diesem Jahr einige Ausbildungsstellen ausgeschrieben. Wie viele Interessenten haben sich seitdem schon gemeldet?

Für die kaufmännische Ausbildung hatten wir bisher ca. 60 Bewerbungen und für die Ausbildung als Mediengestalter/in noch mal so viele.

Sie arbeiten seit über  9 Jahren im Bereich Personalentwicklung und Ausbildung. Wie hat sich die Zahl der Auszubildenden bei Ihnen in den vergangenen Jahren entwickelt?

Wir haben von früher 10 Auszubildenden auf jetzt 13 Azubis erhöht. Insgesamt liegt es daran, dass wir jetzt auch zwei neue Ausbildungsberufe (Kaufleute für Dialogmarketing, Kaufleute für Büromanagement) anbieten.

In welchen Bereichen hat die Ausbildung in dieser Zeit an Attraktivität gewonnen oder verloren?

Natürlich sind die digitalen Bereiche zunehmend interessant für die Auszubildenden. Und die Marktbereiche, wie die Anzeigenabteilung und der Vertrieb sind nach wie vor sehr abwechslungsreich und praxisorientiert.

In einigen Stellenanzeigen formulieren Sie als Anforderung u.a. Freude am Umgang mit Menschen: Muss man das erfüllen können, um bei Ihnen zu arbeiten?

In vielen Bereichen gehört der Kundenkontakt zum Tagesgeschäft. Natürlich muss man das in der Ausbildung noch nicht können, aber mögen. Das ist hilfreich, auch in der Zusammenarbeit mit den Kollegen. Zunehmend werden Themen in Projektgruppen bearbeitet. Auch hier sind Kommunikations­fähigkeiten und Offenheit gefragt.

Mit welchen Fähigkeiten und Qualifikationen haben junge Menschen im Beruf der Medienberufen besonders gute Chancen?

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Welche Sätze möchten Sie in Bewerbungen nicht lesen?

„Ich möchte was mit Medien machen“ und wenn dieser Satz dann nicht inhaltlich gefüllt wird. Es bleibt der Eindruck, als ginge es um Katzenbilder auf Facebook. Außerdem finde ich Aneinanderreihungen von Kompetenzen ohne Aussagekraft. Insbesondere wenn angepriesen wird, wie sorgfältig und genau der Bewerber ist, aber die Firmenanschrift noch von der Bewerbung davor im Serienbrief steht … Da gibt es leider einige enttäuschende Anschreiben.

Was vermissen Sie bei jungen BewerberInnen manchmal?

Ehrlich gesagt fehlt mir zunehmend die Ernsthaftigkeit, mit der sich die BewerberInnen um eine Stelle bemühen. Häufig scheint es sich bei der Bewerbung nur mal um einen Testballon zu handeln. Und wenn es klappt, könnte man sich immer noch mal überlegen, ob was anderes nicht doch besser ist.

Warum sollten talentierte junge Menschen ausgerechnet das Ausbildungsangebot bei der RP Mediengruppe annehmen?

Wir haben eine ausgesprochen abwechslungsreiche Ausbildung, auf deren Verlauf die Auszubildenden entsprechend ihrer Interessen auch selbst Einfluss nehmen können. In vielen Bereich können sich talentierte Menschen sich wirklich innovativ einbringen und weiterentwickeln. Möglichkeiten gibt es viele.

Sie selbst sind seit 9 Jahren bei der RP beschäftigt. Was hat sich seitdem im Hinblick auf die Zukunft der Arbeit im Medienbereichen getan?

Die Vielfalt der Produkte und Geschäftsfelder hat zugenommen. Von daher haben sich Berufe erweitert oder sind ganz neu hinzugekommen. Die Arbeit wird sehr viel stärker vom Markt bestimmt, als früher. Dies lässt auch viele Möglichkeit offen, um innovative Ideen zu verwirklichen und auszuprobieren. Nicht alle werden dann erfolgreich. Aber das Ausprobieren lohnt sich.

Sie haben beschrieben, wie sich die Arbeit im Medienbereich gewandelt hat. Haben sich auch die Ansprüche vor allem junger Bewerber an die Ausbildung und den Job geändert und wie stellen Sie sich darauf ein?

Zum einen ist die Zielgruppe der Bewerber demografisch kleiner geworden. Wir müssen uns sehr viel mehr darum bemühen, um als Ausbildungsbetrieb wahrgenommen zu werden. Zum anderen erwarten die Bewerber, dass Ihnen neben der Ausbildung auch noch etwas geboten wird, wie z.B. Sportangebote, ein schönes Arbeitsumfeld, Zusatzleistungen. Dies muss man als Arbeitgeber heutzutage viel stärker kommunizieren als frühen.

Über welche Kanäle suchen und finden Sie neue Mitarbeiter?

Wir werben sowohl in unseren eigenen Printprodukten als auch über diverse Online-Portale und auf Jobmessen. Unsere Auszubildenden haben auch einen eigenen Instagram-Kanal ins Leben gerufen und führen jedes Jahr ein Recruiting-Event durch. Außerdem haben wir in der Personalabteilung eine Social-Media Managerin, der unsere Online-Aktivitäten steuert und Stellenanzeigen in Social-Media Kanälen bewirbt.

Ist es sinnvoll, Ihnen eine Initiativbewerbung zu schicken?

Unsere Ausbildungsplätze sind auf unserer Karriereseite ausgeschrieben. Wenn man sich darüber hinaus initiativ bewerben möchte, z.B. für ein Praktikum ist das auch jederzeit möglich unter: www.wir-machen-das-hier.de