Der Sechstagekrieg

Die Spannungen zwischen Israel und Ägypten eskalierten am 5. Juni 1967 in einem weiteren Krieg. Israel überraschte Ägypten mit einem beispiellosen Militärangriff und schaltete innerhalb kürzester Zeit die feindlichen Kräfte aus.
Dabei eroberte Israel neben dem Westjordanland mit Ost-Jerusalem, den syrischen Golanhöhen und der ägyptischen Sinai-Halbinsel auch den Gazastreifen und hielt ihn fast 40 Jahre lang besetzt.
Der Krieg endete am 10. Juni 1967 mit einer desaströsen Niederlage Ägyptens. Damit begann die israelische Besatzung und der Siedlungsbau im Gazastreifen. Seitdem kontrollieren israelische Streitkräfte die palästinensischen Gebiete auf Grundlage von Militärdekreten und dem seit 1945 geltenden Ausnahmezustand.

Gaza im Juli 2024 (mr-kartographie) Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de
Der Siedlungsbau und die erste Intifada
Nach 1977 forcierte Israel den Siedlungsbau in den besetzten palästinensischen Gebieten. Viele Siedler betrachteten dies als religiöse und ideologische Aufgabe, da das Gebiet vom „Fluss bis zum Meer“ im Judentum als heilig gilt.
Die zunehmende Siedler- und Militärpräsenz im dicht besiedelten Gazastreifen führte zu gewaltsamen Konfrontationen, die im Dezember 1987 in der ersten Intifada (arabisch für „Aufstand“) gegen die israelische Besatzung mündeten.
Diese griff auch auf das Westjordanland über. Dabei wurden rund 400 Israelis und 1.500 Palästinenser getötet. In dieser Zeit formierte sich die Hamas, eine islamistische Widerstandsbewegung, die aus dem palästinensischen Ableger der Muslimbruderschaft hervorging.
Die Oslo-Abkommen
Durch die Oslo-Friedensabkommen (1993 und 1994) erkannten sich Israel und die palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) erstmals offiziell an. Den Palästinensern sollte in den von Israel besetzten Gebieten teilweise Autonomie zugesagt werden.
Jassir Arafat spielte dabei eine zentrale Rolle und wurde später Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Doch schon bald wurden die Friedensbemühungen durch Selbstmordattentate der Hamas untergraben, während Israel den Siedlungsbau fortsetzte. Die gescheiterten Verhandlungen führten im Herbst 2000 zur zweiten Intifada.
Nach dieser Phase begann Israel, den Siedlungsbau im Gazastreifen zurückzufahren und 2005 den vollständigen Rückzug aller Truppen und Siedler zu vollziehen. Am 12. September 2005 endete offiziell die israelische Besetzung des Gazastreifens.
Elif Koca



Quellen
- Foundation of Middle East Peace – Comprehensive Settlement Population 1972–2011
- Bundeszentrale für politische Bildung – Geschichte Palästinas
- Deutschlandfunk – Gazastreifen: Entstehung, Geschichte, Konflikte
- Wikipedia – UN-Teilungsplan für Palästina, Israelische Siedlungen
- Washington Post – Iranian Support for Hamas
- TRT Global – Geschichte des Gazastreifens
