Sofiia Kosenko und das „Porträt Karoline von Steinle“: Würde, Wertschätzung und Persönlichkeit.
Die ukrainische Schülerin Sofiia Kosenko hat Edward von Steinles „Porträt Karoline von Steinle“ (1840/45) als Vorlage genommen, um sich selbst in einer fotografischen Nachstellung zu inszenieren. Das Besondere: Die Ähnlichkeit zwischen ihr und der dargestellten Karoline ist einfach verblüffend! Aber warum hat Sofiia genau dieses Gemälde gewählt, und was steckt hinter ihrer Interpretation?
Die Verbindung zur Vergangenheit
Das Original zeigt Karoline, die Tochter des Künstlers, in einer streng komponierten Darstellung: Die Nase genau in der Mitte, das Gesicht absolut symmetrisch, alles wirkt super durchdacht und fast wie ein Renaissance-Porträt. Für Steinle ging es darum, die Persönlichkeit und Würde des Kindes hervorzuheben. Sofiia hat genau diese Details in ihrer Nachstellung beibehalten – sogar ihre Frisur und der klare, ernste Blick sind identisch.
Aber warum gerade dieses Bild? Sofiia erklärt: „Es erinnert mich an alte Familienfotos. In meiner Familie gibt es ähnliche Porträts, die diesen Stil haben – ernst, ruhig, aber mit viel Persönlichkeit.“
Sofiia war besonders von der Ausstrahlung Karolines beeindruckt. Das Bild zeigt das Mädchen als selbstbewusste und würdige Persönlichkeit, was Sofiia wichtig fand: „Der Blick von Karoline wirkt, als ob sie einem direkt in die Seele schaut. Es ist, als ob sie mich fragt: ‚Wer bist du wirklich?‘ Das fand ich total spannend.“
Mit ihrer Nachstellung hat Sofiia nicht nur die Eleganz und Struktur des Originals eingefangen, sondern auch gezeigt, wie zeitlos solche Werke sein können. Ihre Interpretation bringt die ernste Atmosphäre des 19. Jahrhunderts in die heutige Zeit und zeigt, dass ihre Wirkung nicht an Bedeutung verliert.
Sofiia selbst sagt dazu: „Das Bild hat mich nicht nur wegen der Ähnlichkeit angesprochen. Es hat mich auch zum Nachdenken gebracht: über mich, meine Geschichte und darüber, wie sich Kinder damals und heute gesehen fühlen.“