GESELLSCHAFT, MEDIEN

Das Leben im POPC-Modus

Podiumsdiskussion „Herausforderungen für Politik und Berichterstattung in Zeiten  von `Fake News` und Social-Media-Filterblasen“ *

Die digitale Kommunikation verändert uns. Wir pflegen Beziehungen nicht nur im realen, sondern auch im digitalen Raum. Wir nehmen Meinungen einer großen, unterschiedlichen Menschenmenge auf und können uns der Mehrheit anschließen – oder auch nicht. Wir sind rund um die Uhr erreichbar, und man erwartet rund um die Uhr unser Feedback. Das Leben im POPC-Modus (permanently online, permanently connected) birgt zugleich Chancen und Risiken, für uns persönlich und die Gestaltung unserer Gesellschaft.

Auszug aus der Standpunkt-Umfrage zur Mediennutzung der Mitschüler*Innen 2019

Zwar ist es möglich, schnell und mobil Wissen einzuholen, aber zuverlässige Informationen gewinnt man erst nach gründlicher und zeitaufwändiger Analyse und einem Vergleich der Inhalte und Quellen.

Die digitale Kommunikation ermöglicht es, Beziehungen aus der Ferne zu führen, und doch brauchen wir die Intimität und Authentizität der räumlichen Nähe. Digitale Räume bieten neue Formen des Zugangs zur Gesellschaft und zu fremden Kulturen. Ihre Plattformen lassen sich immer leichter bedienen, dennoch nehmen sie uns nicht die Aufgabe ab, Inhalte zu gestalten und zu überlegen, in welcher Form wir uns an der globalen Kommunikation beteiligen. Ob die digitale Kommunikation für den Einzelnen oder unser demokratisches Gesellschaftsgefüge eher Fluch oder Segen ist, ist ungewiss. Am Ende wird entscheiden, wie verantwortungsvoll und selbstbestimmt wir mit den Möglichkeiten umgehen, die uns mobile Endgeräte und weltweite soziale Netzwerke bieten.

Der digitale Raum verändert insbesondere auch das Informationsverhalten von jungen Menschen im Vergleich zum analogen Zeitalter. Radio- und Fernsehsender versuchen zunehmend, die junge Zielgruppe in den sozialen Medien zu erreichen, da diese immer weniger auf die klassischen Medien-formate zurückgreift. Die klassischen Nachrichtenformate konkurrieren dabei im digitalen Raum mit Nachrichtenamateuren, die locker vorgetragene News-Clips präsentieren, mit den Likes und Shares aus dem virtuellen Freundeskreis oder den mehr oder weniger gefilterten Userkommentaren unter Blog-Einträgen. Aus diesem digitalen und analogen Sammelsurium schöpfen Jugendliche ihr Wissen zu gesellschaftspolitischen Themen, und sie beziehen hieraus – neben Debatten in Real-Life-Gesprächen – auch ihren Standpunkt zu gesellschaftspolitischen Diskursen.

Auszug aus der Standpunkt-Umfrage zur Mediennutzung der Mitschüler*Innen 2019

Die heterogene, dynamische und internationale Netzgemeinde kann die Informationen und Deutungen, wie sie traditionelle Informationsquellen lieferten, durchaus bereichern und neue Perspektiven aufzeigen. Andererseits besteht die Gefahr, sich von einer oft fehlerhaften, subjektiven oder verfremdeten Laienwahrnehmung beeinflussen zu lassen, die die Wirklichkeit verzerrt widerspiegelt. Durch die digitale Kommunikation wird somit auch jeder einzelne Nutzer gefordert: Welchen Herausforderungen muss er sich dabei stellen, und welche Verantwortung trägt er?

Auszug aus der Standpunkt-Umfrage zur Mediennutzung der Mitschüler*Innen 2019
  • Am 2. März diskutieren im Rahmen von „Mönchengladbach im Gespräch“ unter der Schirmherrschaft von Jochen Klenner MdL der Landtagspräsident André Kuper, der stellv. Chefredakteur der Rheinischen Post Horst Thoren, Schüler*Innen und das Standpunkt-Team der Gesamtschule Hardt zu den ‚Herausforderungen für Politik und Berichterstattung in Zeiten von „Fake News“ und Social-Media-Filterblasen‘.

Quelle: www.zeit.de/schulangebote