GESELLSCHAFT

Ein Surfbrett + Austauschpartner zum mitnehmen, s’il vous plaît.

Abenteuer, bessere Sprachkenntnisse, neue Freunde…das erträumen sich die meisten von einem Austausch ins Ausland, doch nur die wenigsten Schülerinen und Schüler der Mittelstufe trauen sich diesen großen Schritt zu. Lara und Michelle aus der Schülerzeitungsredaktion haben ein paar Mutige aus der 10. Klasse der der Gesamtschule Hardt nach ihren Erwartungen und Gefühlen zu ihrer bevorstehenden Reise und ihren Erlebnissen mit ihren Gastschülerinnen befragt. „La Martinique“ – das klingt schon ziemlich exotisch und spannend. Wie das alles zustande kam und was überhaupt dahinter steckt hat Ivana recherchiert.

Le Programme De Brigitte Sauzay

»Allons-y«!

Drei Monate lang können Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Frankreich im Rahmen des Brigitte-Sauzay-Programms das jeweils anderen Land ihres Austauschpartners erleben und zusammen mit ihnen die Schule besuchen.

Das Programm beruht auf Gegenseitigkeit, wobei die Teilnehmenden ihren Aufenthalt nacheinander absolvieren. Auf diese Art können sie sich gegenseitig ihre Kultur und Lebensart nahe bringen. Die Schülerinnen und Schüler entdecken nicht nur ihr Nachbarland, sondern auch ein anderes Schulsystem, sammeln damit interkulturelle Erfahrungen und verbessern in signifikanter Weise ihre jeweiligen Sprachkenntnisse.

Der diesjährige Austausch der Gesamtschule Hardt mit Fort de France auf La Martinique, eine karibische Insel, die zu den Kleinen Antillen gehört, geht zurück auf das Engagement des ehemaligem Französisch- und Sportlehrers, Norbert Poschens, der dort bereits mehrere Begegnungen auf Sport- und Vereinsebene hatte, zu denen auch Schüler aus der Oberstufe mitreisen konnten.
Die aktuellen Gäste sind jetzt über das Austauschprogramm Brigitte-Sauzay hier, das mit Hilfe des Deutsch-Französischen Jugendwerks zustande kam.
Entsprechend dem Brigitte-Sauzay-Programm findet der Échange drei Monate hier in Mönchengladbach und im Anschluss drei Monate auf Martinique statt.

Zwei Schüler der Stufe 10, Merle und Till ergriffen die Chance, sich auf neue Erfahrungen einzulassen und die französische Insel mit ihrer Kultur und ihren Bewohnern zu erkunden. Ihre Partnerinnen, Margaux und Clothilde, sind gerade in Mönchengladbach und besuchen zusammen mit den beiden den Unterricht. Mehr als nur ein Grund für uns, Merle und Till mit ihren Gästen einzuladen und ihren Standpunkt zu hinterfragen.

Das Gespräch führten Lara und Michelle aus der Stufe 10:

Es war schon am Anfang sehr deutlich, dass in Martinique definitiv andere Umstände und Sitten herrschen als in Deutschland. Nicht nur, dass in diesem Land allein drei Sprachen als Amtssprache gelten. Dazu kann es sogar sein, dass dein Schulweg nur an tropischen Wäldern und traumhaften Stränden vorbeiführt. Wenn sich das nicht nach Urlaub und Entspannung anhört. Kaum zu glauben, dass dort tatsächlich Schülerinnen und Schüler zur Schule gehen und bald auch unsere Schüler Merle (15) und Till (14). Drei Monate Austausch sind eine sehr lange Zeit, besonders für Jugendliche, die wahrscheinlich auch noch nicht allzu viel Erfahrung mit der Sprache gemacht haben, außer im Unterricht. Doch Merle und Till trauen sich zu, sich dieser Erfahrung zu stellen. Till sagte uns: „Als wir  den Vorschlag gemacht bekommen haben in die Karibik zu gehen, war es sehr verlockend, gerade wegen der vielen Filme und den Fotos, die man von der Karibik gesehen hat.  Dann nach weiterem Überlegen hat man sich eher gedacht, dass das wahrscheinlich nichts wird, sondern eher eine Art Träumerei bleibt. Aber letztendlich ist es dann doch dazu gekommen.“

Bei Merle war es dann doch eine größere Überwindung, denn sie sagte, dass sie zuerst nicht ganz von der Idee überzeugt war, doch am Ende das Interesse an der französischen Sprache überwogen hat. Auch die Angst vor einem unbekannten Menschen, der zu einem nach Hause kommt, haben die beiden nicht an sich herangelassen. „Mit der Zeit gewöhnt man sich an den fremden Menschen und lernt die Person besser kennen“, sagten die beiden mit Überzeugung. Doch nicht nur für Till und Merle schien es leicht gewesen zu sein, eine andere Person um sich zu haben. Auch für Margot und …. war es eine ganz neue Erfahrung, die ihnen wohl auch sehr viel Spaß gemacht hat. Sie sagten, sie würden immer wieder nach Deutschland kommen, auch oder gerade wegen der vielen Unterschiede zu Martinique.

„In Martinique haben wir viel länger Schule als in Deutschland und essen auch kein warmes Abendessen zu Hause, sondern in der Schule. Dazu sind die deutschen Städte viel größer als in Martinique“, erzählte … „Viele hier denken, dass alle Strände aus weißem Sand und klarem Wasser bestehen, doch besonders im Norden ist der Sand oft schwarz und das Wasser sehr dunkel.“ Doch bestätigen kann uns Margot auf jeden Fall, dass es sehr schön ist in der Nähe eines Strandes zu wohnen. Denn gerade dort betreibt Margot ihr Lieblingshobby, das Surfen. Und natürlich verbringt sie ihre Freizeit mit Freunden sehr ausgiebig im Wasser und am Strand.

Aber welche Motivation ist wohl die größte? Macht man so einen Austausch nicht auch, weil man Abenteuer erleben und etwas riskieren möchte. Jeder hätte doch bestimmt den Wunsch etwas in diesem Land zu entdecken. Ob es vielleicht ein karibisches Basketballspiel anschauen für Till ist oder ein Ausritt am Strand für Merle oder das Surfen im karibischen Wasser. Beide versuchen bestimmt so viele Erfahrungen und Abenteuer zu erleben wie sie können, denn es ist wahrscheinlich, dass sie die Chance dafür nicht so schnell wieder erhalten werden.

Lara und Michelle aus der Stufe 10 führten das Gespräch mit Merle und Till und ihren Austauschpartnerinnen. Die Informationen zum Austauschprogramm recherchierte Ivana aus der Schülerzeitungsredaktion.