Stellt euch vor: Was passiert, wenn Freiheit verschwindet?

„Die Übernahme“ – Ein erschreckender Blick in eine mögliche Zukunft

Stellt euch vor, das Ministerium für Bildung würde nicht nur Mittel für Schulen streichen – es würde einfach abgeschafft. Kein Geld mehr für Exkursionen, digitale Ausstattung oder kreative Projekte, die nicht ins politische Konzept passen. Stellt euch vor, ihr müsstet euch genau überlegen, wem ihr auf TikTok oder Insta ein Like schenkt, weil die falsche Meinung euch in Schwierigkeiten bringen könnte. Nach dem Abi hättet ihr keine Wahl mehr, frei zu entscheiden, was ihr machen wollt – weil eine Regierung bestimmt, was ihr lernen dürft, wie ihr denken sollt und wie ihr zu leben habt.

Was wie ein düsterer Albtraum klingt, passiert längst. In Russland hat Putin eine Gesellschaft geschaffen, in der kritische Stimmen unterdrückt und Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Tausende junge Leute haben keine andere Wahl, als in einem brutalen Krieg zu kämpfen, den sie vielleicht nie wollten. Und in den USA stehen mit Donald Trumps Ankündigungen finstere Zeiten bevor: Buchverbote, politische Überwachung und die Einschränkung von Freiheiten und Vielfalt.

Was passiert, wenn Macht die Freiheit erstickt? Was passiert, wenn Extremisten die Macht übernehmen und eure Welt gestalten? Was macht das mit euch, euren Träumen, euren Rechten? Genau diese Frage stellt Die Übernahme – ein Theaterstück, das auf erschreckende Weise zeigt, wie schnell unsere Welt sich verändern kann. Ein Abend, der nicht nur wachrüttelt, sondern auch deutlich macht, dass Eure Freiheit nicht selbstverständlich ist. Dieses Theaterstück ist ein Muss: Es fordert auf, kritisch zu bleiben, die eigene Haltung zu hinterfragen und für die Freiheit einzustehen – bevor es zu spät ist.

Schüler*innen erleben „Die Übernahme“ im Theater

Am Wochenende hat eine Gruppe Schüler*innen das Theaterstück „Die Übernahme“ im Theater Mönchengladbach Rheydt besucht. Begleitet von ihrem Lehrer Robin Meis haben sie uns ihre Eindrücke geschildert – und die hatten es in sich. Das Stück hat sie nicht nur unterhalten, sondern auch ziemlich zum Nachdenken gebracht.

Besonders beeindruckt waren sie von der kreativen Inszenierung und der Mischung aus Witz, Spannung und Ernsthaftigkeit. Es ging um die fiktive Machtergreifung einer rechtsextremen Partei, die aber so echt wirkte, dass sie einem schon ein bisschen Gänsehaut gemacht hat. Die Verbindung zwischen Mönchengladbach und den Themen des Stücks fanden viele mega spannend, und auch die Art, wie schwierige Themen wie Meinungsfreiheit oder Rassismus dargestellt wurden, hat Eindruck hinterlassen. Vor allem die Szenen mit den schnellen Rollenwechseln oder die eingebauten „Nachrichten“ sorgten dafür, dass die Geschichte so greifbar war.

Aber das Stück war nicht nur cool gemacht, sondern auch total deep. Viele haben erzählt, wie krass es war, sich vorzustellen, dass so eine rechte Übernahme wirklich passieren könnte. Es hat sie daran erinnert, wie wichtig es ist, aufmerksam zu sein und nicht wegzuschauen, wenn sich Dinge in der Gesellschaft schleichend verändern. Manche fanden es sogar beängstigend, weil es so realistisch war. Gleichzeitig hat es klar gemacht, wie wichtig es ist, über Themen wie Rechtsextremismus zu sprechen, gerade in der Schule oder im Freundeskreis.

Nicht alles war für alle verständlich, einige fanden die Darstellung ein bisschen zu abstrakt. Trotzdem war die Message klar und das Stück hat viele ins Grübeln gebracht. Besonders der Hummer im Stück blieb einigen in Erinnerung – ein bisschen, weil es witzig war, aber auch, weil sie Parallelen zu Kafkas „Die Verwandlung“ gesehen haben.

Am Ende haben sich viele gefragt: Ist das, was wir gesehen haben, nur ein extremes „Was wäre, wenn“? Oder sind wir vielleicht schon mittendrin in solchen Entwicklungen? Eins ist jedenfalls sicher: Das Stück hat Eindruck hinterlassen und wird wohl noch eine Weile Gesprächsthema bleiben.

Geht unbedingt hin! Alles über die Vorstellung, Termine und Tickets auf der Homepage des Theaters Mönchengladbach

Hier ein paar Feedbacks aus der Umfrage von Robin Meis nach dem Besuch des Theaterstückes „Die Übernahme“:

Was ich richtig cool fand:

  • Das Personal war super nett und hat uns direkt willkommen gefühlt.
  • Der Gesang von der Frau im Hummerkostüm war mega, genauso wie die kreative Darstellung einer Welt, die von der AfD übernommen wird.
  • Der krasse Realitätsbezug, vor allem zu Themen wie der Lage von Kultur und den Problemen von Geflüchteten, hat mich beeindruckt.
  • Ich fand’s richtig gut, dass die wichtigsten Punkte klar dargestellt wurden und nichts unter den Tisch gefallen ist.
  • Der Bezug zu unserer Stadt, Mönchengladbach, war richtig gut.
  • Die Mischung aus Humor, Spannung, ernsten Momenten und unerwarteten Wendungen war einfach top.
  • Ein so sensibles Thema wie eine rechte Übernahme wurde auf eine Art gezeigt, die lustig, aber trotzdem ernsthaft und spannend war.

Der Besuch hat mich echt nachdenken lassen, weil…

  • das Stück erst mal verwirrend war, aber genau das hat mich dazu gebracht, länger drüber nachzudenken.
  • die AfD im Stück alles kaputtmacht, was uns wichtig ist, und trotzdem immer mehr Macht bekommt – das fand ich gruselig, weil es sich real anfühlt.
  • es gezeigt hat, wie leicht rechte Kräfte ihre Ideologien durchdrücken können, ohne dass direkt Gesetze geändert werden müssen.
  • allein die Vorstellung, dass so was echt passieren könnte, mir echt Angst gemacht hat.
  • die verschiedenen Szenen sich erst nach und nach erschlossen haben, was aber irgendwie den Reiz ausgemacht hat.
  • ich gemerkt hab, wie oft Sachen um uns herum passieren, ohne dass wir’s direkt checken – genauso könnte auch so eine rechte Übernahme ablaufen.
  • klar wurde, dass wir viel mehr über Rechtsextremismus und rechte Parteien reden müssen, statt es einfach laufen zu lassen.

Was das Stück richtig gut rübergebracht hat:

  • Wie krass unsere Freiheit eingeschränkt wäre und wie die Leute sich dann in Unterstützer und Kritiker aufteilen würden.
  • Dass rechte Kräfte versuchen könnten, gesellschaftliche Akzeptanz zu bekommen, indem sie sich scheinbar auf unsere Seite stellen, aber eigentlich was ganz anderes vorhaben.
  • Die „Nachrichten“-Einspieler haben total deutlich gezeigt, wie sich so eine rechte Übernahme entwickeln könnte. Die Emotionen und Konflikte zwischen Freunden, wenn plötzlich so eine rechte Regierung am Start ist, waren echt heftig dargestellt.
  • Die Wechsel in den Rollen und Kostümen haben das Stück noch greifbarer und lebendiger gemacht. Wie so eine rechte Übernahme Kunst- und Meinungsfreiheit zerstören würde, hat mich richtig getroffen – und auch, wie schwer es Menschen mit Migrationshintergrund dann hätten.

Wo ich Parallelen zur Realität gesehen hab:

  • Das letzte Lied hat von einem immer größeren Spalt in der Gesellschaft gesungen, und genau das seh ich auch bei uns, wenn der Rechtsdruck weiter zunimmt.
  • Kultureinrichtungen müssen jetzt schon teilweise ihr Angebot anpassen, weil sie Angst vor rechten Drohungen haben. Nationalistische Sprüche und der Aufstieg der AfD sind Dinge, die wir jeden Tag mitbekommen.
  • Auch die Asylpolitik und der Umgang mit Geflüchteten, zum Beispiel aus der Ukraine, sind Themen, die im Stück angesprochen wurden.
  • Oft merkt man erst, was schiefläuft, wenn die Frage kommt: „Wie konnte es so weit kommen?“ – das ist im Stück super rübergekommen.
  • Viele Leute trauen sich nicht, ihre Meinung offen zu sagen, und schwimmen lieber mit dem Strom – das war ein Thema, das mich zum Nachdenken gebracht hat.

Was ich noch sagen wollte:

  • Manche Sachen waren ein bisschen zu abstrakt dargestellt, was es schwerer verständlich gemacht hat. Trotzdem war die Botschaft klar und hat echt gesessen.
  • Der Hummer hat mich voll an den Käfer aus „Die Verwandlung“ von Kafka erinnert, das fand ich irgendwie witzig. Am Ende stell ich mir nur noch die Frage: „Ist das erst der Anfang oder schon das Ende? Und warum wehren wir uns nicht mehr?“
  • Das Stück hat uns echt bewegt und wird uns sicher noch lange beschäftigen.