Medien nutzen statt nur benutzen.

Medien spielen in unserer Welt eine immer größere Rolle. Die Kommunikation und der Austausch von Informationen finden heute gerade bei Jugendlichen mehrheitlich auf multimedialen Kanälen statt. Damit in der Flut der Medien wichtige Informationen wie zum Beispiel schulinterne Aktivitäten und Nachrichten nicht verloren gehen, hat die Schülervertretung gemeinsam mit der Schülerzeitungsredaktion der Gesamtschule Hardt das Projekt „digitales Aushängeschild“ für die interne Kommunikation in der Schulgemeinde entwickelt und umgesetzt. Über einen Bildschirm im Schuleingangsbereich wird ein Ausblick auf die Veranstaltungen und Lernangebote der Woche gegeben. Aber auch Unterrichtsergebnisse, Wettbewerbsteilnahmen und Eindrücke von Kursfahrten finden hier ihren Platz und zeigen ein Bild über das Schulleben. Ziel ist es unter anderem mit den bebilderten Kurznachrichten neugierig auf einen ausführlichen Beitrag auf der Schulhomepage zu machen und die Mitschülerinnen und -schüler in der Indentifikation mit ihrer Schule zu stärken.

Während Kinder und Jugendliche mit virtuellen Erfahrungen aufwachsen, bemängeln Eltern und Pädagogen oft die fehlende Auseinandersetzung mit der realen Welt.

Nur durch den Umgang mit Medien und der Kenntnis, wie sie gemacht werden und wie sie auch manipulieren können, wird der Benutzer erst erfahren und kompetent. Das betrifft nicht nur Kinder und Jugendliche, auch viele Eltern bräuchten Nachhilfe in digitaler Bildung. Daher sind an der Gesamtschule Hardt sogenannte Medienscouts in Sachen Mediennutzung als geschulte Ratgeber unterwegs. Zum Beispiel on tour in Sachen Handnutzung:

Lernen in der realen oder virtuellen Welt?

 

Jetzt sind aber die Elterngeneration und die Lehrer gefragt, Kinder und Jugendliche zu begleiten, um sie medial fit zu machen für eine digitale Zukunft und Arbeitswelt. Mediennutzung in der Schule sollen lebensweltliche Erfahrungen jenseits des Computers nicht ersetzen, sondern die junge Generation beim lebenslangen Lernen und der neugierigen Auseinandersetzung mit der realen und virtuellen Welt unterstützen.

Was bedeutet Medienkompetenz?

Wenn Kinder und Jugendliche z.B. ein iPad benutzen können, dann hat das mit Medienkompetenz noch nichts zu tun, sondern bleibt nur eine „Wischkompetenz“. Das Benutzen von Smartphones, Tablets und Co. bleibt an der Oberfläche und ist völlig kontextfrei. Dieses reine Bedienen lernen die Kinder zu Hause automatisch, dafür braucht es die Schule nicht. Hier liegt das Ziel der Mediennutzung in der Wissensaneignung und -verwertung.

Was fehlt? Technische Ausstattungen oder pädagogische Konzepte?

Während Firmen dafür eine eigene Abteilung haben, die sich um den Gerätepark kümmert, bleibt es in den Schulen oft genug der Eigeninitiative von Lehrerinnen und Lehrern überlassen, die Hard- und Software und das Schulnetzwerk zu warten – was sie nicht selten in ihrer Freizeit machen müssen. Die technische Ausstattung zu verbessern, ist vor allem eine Frage des Geldes. Daran sollte es eigentlich nicht fehlen, und es kam auch ziemlich gut an, als Bundesbildungsministerin Wanka eine fünf Milliarden Euro schwere Digital-Bildungsoffensive des Bundes ankündigte. Aber das wirkliche Problem liegt eigentlich woanders.

Es gibt einfach zu wenige didaktische Konzepte, wie die Schüler auf die digitalisierte Welt vorbereitet werden sollen.

Die aber wären die Voraussetzung dafür zu entscheiden, welche Ausstattung die Schulen bräuchte. Und natürlich müssten auch die Lehrer dementsprechend ausgebildet werden, denn derzeit ist der Medieneinsatz im Unterricht sehr „präsentationslastig“.  Das heißt, der Lehrer spielt etwas aus dem Internet an die Wand, einen Film oder eine Präsentation, die Schüler schauen es an und schreiben es ab.

Interaktive Anwendungen, also eine Vernetzung der Schüler, ist weniger verbreitet. Das liegt auch an der Art der Aus- und Fortbildung der Lehrer. An den Unis wird der Einsatz digitaler Medien, der über das Präsentieren von Inhalten hinausgeht, nur sehr unsystematisch gelehrt. Die Hoffnung, dass allein die Faszination der neuesten Geräte-Generation Schüler motivieren könnte, sich kreativ damit befassen, wird sich nicht erfüllen, denn auch „Neues“ wird schnell uninteressant, wenn man es nicht beherrscht.

Neue Medien als Instrumente der Wissensaneignung und -verwertung

Es ist zwar schön, wenn die Schüler auf hübschen iPads herum wischen und schicke Laptops herumtragen aber es muss ein pädagogisches Konzept dahinter stehen, dass die Medien zu Instrumenten der Wissensaneignung und -verwertung macht. Um nicht zu bloßen Konsumenten digitaler Techniken zu werden, braucht es ein Grundverständnis davon, wie sie funktionieren. Und zwar nicht nur ein theoretisches. Wer selbst gelernt hat, Programme zu schreiben, oder wenigstens eine Ahnung davon hat, versteht viel eher, wo die Möglichkeiten und Grenzen dieser Technik liegen.

Jungen Menschen Maßstäbe für Medieninhalte aufzeigen.

Wie früher das Fernsehen die Gesellschaft revolutioniert hat, so wurde auch das Internet als Chance begrüßt. Es gibt viele gute Sendungen im Fernsehen wie auch seriös recherchierte Informationen im Netz. Der Anteil an überflüssiger, schlechter Unterhaltung und sogenannten Fake News überwiegen aber immer mehr. Die Schule muss daher viel intensiver als bisher Maßstäbe für Medieninhalte aufzeigen, damit vor allem junge Menschen sich selbst ein Urteil bilden können.

Ohne qualifizierte Lehrkräfte bringen auch Apple TVs keinen Bildungsmehrwert.

 

Die Gesamtschule Hardt profitiert gerade davon, dass sie digitale Arbeitsweisen in ihren Unterricht integrieren kann. Mit einer optimalen technischen Ausstattung, die u.a. durch den Förderverein finanziert wird, arbeitet sie gerade an ihrem Medienkonzept für den Einsatz digitaler Lernmittel. Damit reagiert sie auf den digitalen Wandel als Bestandteil ihrer systematischen Schul- und Unterrichtsentwicklung.

Lieber keine Experimente – so denken bisher viele Lehrer über digitale Lernmittel. Die Lehrer entscheiden selbst, welche elektronischen Lernmittel sie einsetzen, schließlich gestalten sie auch den Unterricht selbstständig. Im Hinblick auf die Vermittlung von Medienkompetenzen ist die wichtigste Komponente aber die qualifizierten Lehrkräfte – ohne die kann man sich das Geld für die technischen Ausstattungen sparen.

Wie Medienkompetenz im Freizeitbereich vermitteln werden kann, machen die Medienscouts an der Gesamtschule Hardt in ihrem Spielecheck schon mal vor:

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