POLITIK

Extremismus bedroht unsere Demokratie – wie ist die Lage, was können wir gemeinsam tun?

Über den Austausch mit dem Chef des Verfassungsschutz NRW Jürgen Kayser.

Am Montag, den 24. Juni 2024, fand im Forum der Marienschule Mönchengladbach eine wichtige Veranstaltung zum Thema Extremismus und Demokratie statt. Der Chef des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen, Jürgen Kayser, folgte der Einladung von Jochen Klenner, um gemeinsam mit Eltern, Schülern und Lehrern über die Bedrohungslage durch Extremismus und mögliche Präventionsmaßnahmen vorzustellen. Begrüßt wurde Herr Kayser durch den Oberbürgermeister Felix Heinrich, den Landtagsabgeordneten Jochen Klenner und der Schulleiterin der Marienschule Birgit Janßen.

Fotos: Charlotte Schmitz, Lena Weber

Herr Kayser lieferte in seinem Vortrag aufschlussreiche Einblicke in die weitreichende Vernetzung extremistischer Organisationen und Personen. Besonders betonte er die alarmierende Einflussnahme dieser Gruppierungen auf junge Menschen über Social Media Kanäle. “Extremismus bedroht unsere Demokratie und Gesellschaft in einem nie dagewesenen Ausmaß,” erklärte Kayser eindringlich. Er verdeutlichte, dass Extremisten aktuelle Krisen wie den Krieg in der Ukraine oder die Konflikte in Israel ausnutzen, um ihre Anhänger zu mobilisieren und Hassbotschaften zu verbreiten. Besonders beunruhigend sei der Anstieg antisemitischer Vorfälle und die zunehmende Radikalisierung im Internet.

Der Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen, der vor wenigen Wochen vorgestellt wurde, zeigt, dass die politisch motivierte Kriminalität in nahezu allen Bereichen des Extremismus angestiegen ist. Mönchengladbach wird dabei als einer der Schwerpunktorte der Salafisten genannt. Auch die rechtsextreme Szene ist in der Stadt stark präsent, wie der kürzliche Angriff auf eine Wohneinrichtung der Lebenshilfe belegt.

Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Kayser folgten Fragen von Vertretern der Katholischen Elternschaft KED, Lehrern und Schülern. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Pilotprojekt „Zivilcourage” der Marienschule, das als Vorbild für Präventionsarbeit an Schulen dienen soll. Die Teilnehmer stellten ihre Erfahrungen und die Möglichkeiten aus, wie Zivilcourage im Schulalltag gefördert und wie gemeinsam gegen extremistische Tendenzen vorgegangen werden kann.

Die Veranstaltung bot wertvolle Informationen für den Austausch zwischen Experten und der Schulgemeinschaft. Es wurde deutlich, dass Prävention und Aufklärung zentrale Elemente im Kampf gegen Extremismus sind und dass Schulen eine wichtige Rolle in der Vermittlung demokratischer Werte spielen.

Die Standpunktredaktion bedankt sich beim Landtagsabgeordneten Jochen Klenner für die Einladung und den inspirierenden Austausch. So zeigte sich Herr Klenner sehr offen für ein Folgegespräch in Hardt. Hierfür möchte die Standpunkt-Redaktion eine authentische „Schüler-für-Schüler“ Social Media Kampagne zur Sensibilisierung Gleichaltriger für demokratische Werte vorbereiten und mögliche Kooperationen anbahnen. In Form eines Arbeitsgespräches könnten die Teilnehmenden gemeinsame Umsetzungs- und Unterstützungsmöglichkeiten mit kooperierenden Schulen, lokalen Initiativen und Organisationen planen.

Die Veranstaltung in der Marienschule hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, alle in der Gesellschaft aufzuklären über Entwicklungen, die unsere demokratischen Werte gefährden. Nur mit dem Wissen, können wir gemeinsam zielgruppenspezifische Maßnahmen gegen Extremismus entwickeln und uns für den Erhalt unserer Demokratie einsetzen.