Ein Kommentar in eigener Sache. Die Generation Z – also grob gesagt alle, die zwischen Mitte der 90er und Anfang der 2010er geboren sind – wird ständig beschrieben. Und zwar nicht von sich selbst, sondern von Journalistinnen, Soziologinnen, Manager*innen… meistens älter, meistens überzeugt, alles verstanden zu haben. Da ist dann von „fragil, aber engagiert“ die Rede. Von einer Generation, die „alles will, aber nicht weiß, wie“. Von „Life Balance statt Karriere“. Und am liebsten: „Gen Z hat keine Lust mehr zu arbeiten“.
Aber mal ehrlich: Warum schreiben eigentlich ständig andere über uns? Warum glauben Boomers oder Millennials zu wissen, wie wir ticken – ohne uns zu fragen? Was wäre, wenn wir den Spieß mal umdrehen?

Wie würde Gen Z eigentlich die Generation ihrer Eltern beschreiben? Vielleicht so:
„Permanent gestresst, aber stolz drauf“ – „Fährt SUV und trennt Müll – glaubt, das ist Umweltschutz“ – „Hat Angst vor TikTok, aber glaubt an Bausparverträge“ – „Sagt ‘man muss sich halt durchbeißen’ und fragt sich dann, warum wir nicht lächeln“ – „Findet uns zu empfindlich – aber spricht nie über Gefühle“
Natürlich wäre das auch unfair – aber genau so klingen viele Texte über uns. Sie stecken uns in Kategorien, analysieren uns wie eine Art Versuchslabor. Als wären wir nicht selbst in der Lage, zu sagen, wer wir sind.
Ja, wir machen Fehler. Und ja, wir schämen uns manchmal. Weil wir viel ausprobieren. Weil wir nicht alles hinnehmen. Weil wir nicht wie frühere Generationen einfach “funktionieren” wollen. Aber genau das macht diese Generation aus: Grenzen testen. Neue Wege suchen. Laut sein, auch wenn man noch nicht alles weiß. Was uns fehlt, ist nicht Orientierung – sondern echte Mitsprache. Nicht noch ein Artikel über uns – sondern einer von uns.
Vielleicht sollte jede Generation erstmal mehr zuhören, bevor sie über die nächste urteilt. Und vielleicht braucht Gen Z keine Labels – sondern einfach die Chance, sich selbst zu zeigen.