Wie dramatisch sich das Thema Krieg und Flucht zuspitzen und welche weltweiten Ängste es fünf Jahren später auslösen würde, damit hatten unsere Standpunkt-Redakteure Lea und Max während ihres trinationalen Workshop von Glocal Films im Juni 2017 in der Ukraine wohl nie gerechnet.
Was bringt einen Menschen dazu, seine Heimat zu verlassen? Wie wird die Fluchterfahrung erlebt? Wie das Ankommen? Wodurch unterscheiden sich Migrationsbewegungen in der Vergangenheit von Flucht und Vertreibung heutzutage?
Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich 2017 eine Gruppe von 21 Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine, Polen und Deutschland. In jedem der drei Länder trifft sich die Gruppe um innerhalb von einwöchigen Workshops jeweils einen historischen und einen kontemporären Film zum Thema Flucht zu drehen. Mit dabei waren auch zwei RedakteurInnen des Standpunkt-Teams.
Ziel des Projektes ist, dass sich SchülerInnen anhand des Mediums Film mit Menschenrechtsthemen wie Diskriminierungs- und Benachteiligungsverboten am Beispiel der historischen und aktuellen Thematik der Flüchtlingsbewegungen auseinandersetzen. Die TeilnehmerInnen ergründen Mechanismen der Ausgrenzung, die sie in Gesprächen mit Experten und Zeitzeugen aus den drei Ländern und Flüchtlingen exemplifizieren.
Das Projekt das von Glocal Films initiert wurde 2017 vom Goethe-Institut in Kooperation mit dem Deutschen Youth For Understanding Komitee e.V. organisiert und durchgeführt. Es wird aus Mitteln des Auswärtigen Amts zum Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland gefördert.
Der erste Workshop in Riwne (Ukraine) fand mit Unterstützung von Georg Genoux vom Theatre of Displaced People aus Kiew im Juni 2017 statt.
Mit “KRIEG ich endlich mal FRIEDEN?” haben die SchülerInnen einen ergreifenden Film über die Fluchterfahrung junger Menschen aus der Ostukraine gemacht. Sie fanden aus erster Hand heraus wie es ist einen Krieg zu erleben, was Flucht mit einem Menschen macht und was helfen kann den Verlust, den Schmerz und die Angst zu verarbeiten.
Mark Offermann zu der Situation 2017: Von Maidan bis Minsk. Hier geht es zur Chronik der Ukraine-Krise.