Wir befinden uns in einem postmedialen Zustand. Alle Medien existieren gleichzeitig. Die Kunst bezieht sich auf unterschiedlichste Medien. Das lässt inbesondere die Frage nach dem Besucherverhalten und -erwartungen bedeutend werden. Wenn man heute als junger Mensch für eine moderen Kunstausstellung oder Videoperformance in ein Museum geht, ist man eine Ausnahme. Das kann bedeuten, dass diese Form des Kunstkonsums aussterben wird. Aber die Jüngeren werden die Kunst vielleicht im Internet oder an anderen Orten finden und erleben. Und daher muss man erforschen, was die jungen Besucher vom Museum erwarten.
Das ideale Museum ist nicht mehr nur Bewahrer und dem Aussteller seiner Sammlung, sondern es muss seine Inhalte vermitteln und mit dem Besucher in einen Dialog treten. Es muss dabei für ganz unterschiedliche Zielgruppen zugänglich und attraktiv sein. Es genügt nicht mehr, primär wissenschaftlich tätig zu sein, Sammlungskataloge herauszugeben oder Ausstellungen zu organisieren. Das Museum soll vielmehr Kommunikationsplattform sein, offen für unterschiedliche Disziplinen, ob intermedial oder analog.
Standpunkt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Museen auf ihr Verfallsdatum zu untersuchen. Unsere Redakteure fragen bei Künstlern, Kunstliebhabern, Kuratoren, Kunstsammlern und Museumspädagogen nach, welche Kriterien sie für entscheidend halten, damit ein Museum Zukunft hat. Was Jugendliche und junge Erwachsene genau von einem Museum oder einer Kunstsammlung erwarten, wird die Umfrage sein, die standpunkt gegenüber stellt.
standpunkt wird den ersten „Museumstester“ für junge Besucher entwickeln, der ihnen einen Überblick über Kunstorte bietet, die sie überzeugen werden.