Charlotte Schmitz, die Chefredakteurin vom Standpunkt, ist zurück von der 197. Jugendpressekonferenz in Berlin, die von der Young Leaders GmbH organisiert wurde.
Vom 20. bis 23. September wurden 100 Schülerzeitungsredakteure und sozial, kirchlich oder politisch engagierte junge Menschen von professionellen Journalisten, Kamerateams und Cuttern, die sonst für große Sender und überregionale Zeitungen arbeiten, gecoacht. Sie tauschten sich mit Experten und Top-Manager aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu Zukunftsthemen aus, die sich anschließend für Recherchen, Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung stellten. So entstanden noch am gleichen Wochenende eine TV-Sendung und ein Web-Magazin und eine gedruckte Kongress-Zeitung.
Charlotte hat ihre Erfahrungen und Eindrücke bereits auf ihrer Rückfahrt aus Berlin für Euch festgehalten:
Freitagmittag – ich sitze im Zug nach Berlin. Langsam steigt die Aufregung: Mein erstes Mal in Berlin und dann auch noch zu so einem Anlass, eine mega Möglichkeit von Profis zu lernen und vor allem, sich zu vernetzen. Endlich in Berlin angekommen begegnen mir schon auf dem Weg zum Hotel die ersten anderen Teilnehmer*innen. Im Hotel angekommen geht es gleich los: Wir lernen die anderen Teilnehmer*innen kennen. Wie heißt du? Wie alt bist du? Woher kommst du? und Wie engagiert bist du? Das sind die Fragen die mir in den nächsten Stunden immer wieder gestellt werden und die ich auch immer wieder stelle. Nach dem Abendessen ging’s noch durch die Stadt – Berlin kennenlernen.
Am Samstag Morgen geht es früh los. Pünktlich um 8 Uhr sitzen alle Teilnehmer*innen, die sogenannten Multiplikatoren, im Plenum. Professor Doktor Josef Löffel von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe führt in einem Philosophisch angehauchten Vortrag in das Kongressthema „Nachhaltigkeit und Mobilität“ ein. Darauf folgt ein spannender Vortrag des Ministerialdirigenten und früheren Journalisten Dr. Guideo Heinen, der uns Teilnehmer darüber aufklärt, wie Fake News entstehen. Nach einer kurzen Kaffeepause starten die Workshops mit den Profijournalist*innen. Ich bin der Gruppe Webmag unter der Leitung des WELT-Journalisten Sebastian Beug zugeteilt. Er erkläret uns, was die Unterschied zwischen Print und Digitalen Medien, insbesondere Zeitungen ist und was man online anders machen sollte. In kurzen Übungen lernen wir, wie man eine Nachricht, d.h. eine kurze Meldung, mit den wichtigsten Informationen, verfasst und nach welchen Kriterien man die Themen für seine Beiträge auswählen sollte.
Vor dem Mittagessen werden wir in Kleingruppen eingeteilt, die jeweils eine oder einen der am Nachmittag anwesenden Expert*innen interviewen werden, eingeteilt. Gestärkt ging es dann wieder ins Plenum wo der Ministerialdirektor Dr. Sven Heildorn (Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten im Bundesministerium für Digitales und Verkehr) Frau Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende der DB Cargo und Geschäftsführerin der Niedax Gruppe Marina Reufels (Verantwortliche für Digitalisierung und internationales Marketing) und Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe einen kurzes Statement zu ihren jeweiligen Expertengebieten lieferten. Anschließend haben wir diese in der Medienbörse interviewt und Berichte geschrieben. Meine Gruppe durfte Frau Dr. Nikutta, die Vorstandsvorsitzende der DB Cargo interviewen. Während ich den Bericht geschrieben habe, hat meine Gruppe die Interviewfragen vorbereitet. Wir hatten eine halbe Stunde Zeit, um das Video aufzunehmen und mit Frau Dr. Nikutta zu sprechen. Anschließend haben wir den Beitrag mit dem Feedback von Sebastian Beug fertiggestellt, bzw. optimiert. Da herrschte ein ganz schöner Zeitdruck, denn alles musste pünktlich um 17:45 abgeschickt werden. Vor dem Abendessen wurde dann noch der TV Beitrag einer anderen Gruppe vorgestellt und sich weiter ausgetauscht und vernetzt, bevor wir uns alle in kleinen Gruppen wieder auf den Weg in die Stadt machten.
Nach einer sehr kurzen Nacht begann am Sonntag der letze Tag unseres Workshops. Sebastian Beug präsentierte uns nach einem ausgiebigen Frühstück das Webmag mit unseren durch ihn und andere Journalist*innen überarbeiteten Beiträgen und die geschnittenen Videos. Der Profi gab uns letzte Tipps und dann wurde unsere Arbeit auch schon im Plenum vorgestellt. Alle Teilnehmer*innen bekamen zusätzlich eine Version der Printausgabe, an welcher ebenfalls eine Gruppe gearbeitet hatte.
Den Abschlussvortrag hielt der Diplom-Jurist Maximilian Nussbaum zum Thema Chancen und Risiken von autonomen Fahrens und KI. Dann hieß es leider nach dem Mittagessen auch schon wieder Abschied nehmen. Auch wenn die gemeinsame Zeit eher kurz war, haben ich viele tolle und auf die unterschiedlichste Weise engagierte Menschen kennengelernt, mit denen ich hoffentlich noch lange in Kontakt bleiben werde. Dieses Netzwerk ist neben dem ganzen neu Erlerntem und den vielen Ideen sicher die wertvollste Erfahrung des Jugend Presse Kongresses gewesen. Es tat und tut unglaublich gut zu wissen, dass es noch andere engagierte Jugendliche und junge Erwachsene gibt!