Das ‚Schulbarometer‘ 2024 – ein Zeugnis für Schulen.

Die Robert-Bosch-Stiftung hat gerade ihr „Schulbarometer“ veröffentlicht, und was da drin steht, ist echt nicht ohne. Viele Jugendliche fühlen sich psychisch komplett unter Druck und bewerten ihre Lebensqualität als ziemlich schlecht. Bei der Befragung haben über 1.500 Kids und Teens im Alter von 8 bis 17 Jahren mitgemacht – plus ihre Eltern.

Die Bundesschülerkonferenz fordert zum Umdenken auf.

Auch Fabian Schön, der Chef der Bundesschülerkonferenz, schlägt Alarm. Sein Vorschlag: Weg vom klassischen Notendruck! Noten seien nicht alles und sollten erst spät vergeben werden. Für Schüler, die psychisch krank sind, brauche es Anlaufstellen direkt in der Schule. Und die Atmosphäre muss stimmen – ein Ort, an dem man sich wohlfühlt, macht schließlich alles einfacher.
Denn Schule war schon immer mehr als ein Ort, an dem man binomische Formeln nicht versteht oder eine faszinierend tote Sprache lernt. Sie ist der Ort, an dem Freundschaften entstehen und zerbrechen, Lehrer nerven und prägen und man erfährt, wie nah Erfolg und Scheitern beieinander liegen. Schule ist einfach ein Ort an dem das Leben in all seinen Facetten stattfindet und nicht Bildung „verwaltet“ wird. Darum ist es wichtig, Schule so umzugestalten, dass sich Heranwachsende gut aufgehoben fühlen.

Schaut Euch mal die ganze Studie der Robert-Bosch-Stiftung an. Die Ergebnisse dieses „Schulbarometers“ spiegeln auch in vielen Punkten die Schulzufriedenheit an der Gesamtschule Hardt wider, die vor einem Jahr durch eine Umfrage der Schülervertretung und den Standpunkt-Redakteuren erhoben wurde. Hier schon ein paar facts vorab:

Schlechte Vibes bei der Lebensqualität

27 % der Kids und Teens sagen, dass ihre Lebensqualität im Keller ist. Noch krasser: Bei denen, die aus Familien mit wenig Einkommen kommen, sind es 33 %, die sich psychisch belastet fühlen.

Schule macht nicht happy

20 % fühlen sich in der Schule nicht wohl. Bei denen aus einkommensschwachen Familien sogar 30 %. Das ist ziemlich bedenklich, wenn fast ein Drittel der Schüler sagt: „Ja, mir geht’s echt nicht gut!“ Und dabei sind wir laut der Studie eigentlich schon besser drauf als während der Corona-Zeit. Aber verglichen mit früheren Zeiten hinken wir immer noch hinterher.

Probleme im Unterricht: Lehrer-Check

Die Bosch-Stiftung sagt: Wenn die Lehrer*innen mehr auf die Schüler eingehen würden, wäre schon viel gewonnen. Aber stattdessen gibt’s hier jede Menge Luft nach oben: 83 % der Kids sagen, dass es im Unterricht ständig Störungen gibt. 41 % meinen, die Lehrkräfte fragen nicht mal richtig nach, ob der Stoff klar ist. 28 % bekommen gar kein Feedback, wie sie besser werden können. Und wie soll man sich wohlfühlen, wenn Probleme in der Klasse kaum besprochen werden können? Das sagen immerhin 35 %.

Was muss sich ändern?

Laut der Studie braucht’s einen anderen Ansatz im Unterricht: Individuelle Förderung muss Standard werden. Lehrer*innen sollten öfter sagen: „Was brauchst du? Wo hängst du?“ Prüfungen und Lernmethoden sollten flexibler und moderner werden.

Ingesamt zeigt die Studie, dass Schule ist für viele Jugendliche immer noch Stress pur ist. Corona ist zwar vorbei, aber es bleibt noch viel zu tun, damit man sich in der Schule nicht wie in einem Hamsterrad fühlt. Es braucht mehr Support – und zwar schnell!