Hey Leute! Mit diesem Schuljahr stehst du vielleicht kurz vor dem Schulabschluss und denkst: „Was jetzt? Hauptsache kein Planlosigkeits-Mode an!“. Kein Stress – es gibt super viele Wege, wie’s weitergehen kann, und fast keiner ist Sackgasse. Ida hat sich mal umgehört und umgeschaut und für dich zusammengefasst, was alles möglich ist – mit Links, Ideen und einem Selbstcheck.

Was bringt’s, die Optionen früh zu kennen?
Wenn du schon während der Schule weißt, was möglich ist, vermindert das den Stress enorm. Egal ob Ausbildung, Ausland, Studium oder etwas ganz Anderes – mit Wissen steigt das Selbstvertrauen. Und wenn der Plan A nicht klappt? Kein Problem – dann hast du Plan B, C oder D schon im Hinterkopf. Deine Chancen nach dem Abschluss sind vielfältiger als du glaubst und deine Eltern wissen. Wir haben direkt mal bei Schüler*innen eines Gymnasiums und einer Gesamtschule nachgefragt, wie sich das Thema bei ihnen so anfühlt:
„Mein Name ist Maren Königs. Ich wohne in Köln und bin auf das Leonardo-da-Vinci-Gymnasium in Köln-Nippes gegangen. Ich bin jetzt 18 Jahre alt und habe auch mit 18 mein Abitur gemacht. Nach der zehnten – das war bei mir die EF, weil ich noch der achte Jahrgang war – war eigentlich schon klar, dass ich mein Abitur machen will. Also mir war das auch früher eigentlich immer klar. Wir haben auch schon in unserer Schule darüber geredet. Bei uns gab es sehr selten den Gedankengang von Schülern, dass man nach der zehnten irgendwie abbricht. Fast alle haben eigentlich mindestens versucht, Abitur zu machen. Und jetzt gerade mache ich ein, wie man sagen könnte … Ich lerne für den TMS, also den Test für medizinische Studiengänge, damit ich dann im Wintersemester 2027 anfangen kann, Tiermedizin zu studieren. Mein Abitur war nicht gut genug dafür, weil die Ansprüche wirklich sehr hoch sind. Und beim TMS brauche ich auch ein ganz niedriges Ergebnis, um dann eigentlich in allen von den fünf Städten in Deutschland studieren zu können. Der Test ist im November, und danach verbringe ich den Rest des Jahres dann mit meiner besten Freundin beim Reisen. Wir haben eine größere Reise über ein paar Monate nach Australien geplant. Danach bin ich auch einfach viel am Arbeiten. Hoffentlich – und ich will Geld verdienen, um dann während des Studiums ein bisschen was angespart zu haben. Außerdem mache ich auch Praktika für meinen Lebenslauf und als Vorbereitung auf mein Studium.”
Wie informierst du dich im Moment darüber, welche Wege dir nach dem Schulabschluss offenstehen?
„Das Praktikum war für mich ein entscheidender Schritt, weil ich dadurch nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch ausprobieren konnte, ob mir dieser Beruf wirklich liegt. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, Arbeitsalltag, Teamarbeit und die Tätigkeiten vor Ort selbst zu erleben. Ohne dieses Praktikum wäre es für mich wahrscheinlich schwieriger gewesen, eine klare Entscheidung für meine berufliche Zukunft zu treffen.“
„Hallo, ich bin Hailey, ich bin 16 Jahre alt, und ich habe mich entschieden, an der Gesamtschule Hardt Abitur zu. Ich wollte eigentlich schon immer mein Abitur machen und habe vor, nachdem ich mein Abitur bestanden habe – hoffentlich mit einem sehr guten Schnitt – mein Medizinstudium in der Humanmedizin zu starten und das dann hoffentlich auch erfolgreich zu beenden.”
Welche Erfahrungen hast du bisher mit den Informationsquellen gemacht, die du dafür nutzt?
„Natürlich habe ich mich auch selbstständig im Internet nach Ausbildungsplätzen umgeschaut. Dort habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass es nicht so einfach ist, eine passende Stelle zu finden. Häufig bekommt man auf Bewerbungen keine Rückmeldung, und man hat beim Lesen einer Stellenanzeige nicht denselben Eindruck wie bei einem Praktikum. Es fehlt einfach die Möglichkeit, die Tätigkeit wirklich kennenzulernen und zu prüfen, ob man dazu passt.“
„Hi, ich heiße Anna, komme aus Mönchengladbach und habe bis vor kurzem die Gesamtschule Hardt besucht. Nach der 10. Klasse habe ich mich entschieden, eine Ausbildung zu beginnen. Auf diese Möglichkeit bin ich vor allem durch ein Schulpraktikum aufmerksam geworden. Während meines Praktikums konnte ich erste Einblicke in den Betrieb und die Arbeitsabläufe bekommen.
Was würdest du dir wünschen, um dich besser auf deine nächsten Schritte nach der Schule vorzubereiten?
„Deshalb finde ich es sehr sinnvoll, wenn Schulen noch mehr Praktika anbieten würden. So hätten Schülerinnen und Schüler die Chance, verschiedene Berufe kennenzulernen, unterschiedliche Tätigkeiten auszuprobieren und für sich herauszufinden, wo die eigenen Stärken und Interessen in der Zukunft liegen. Ich glaube, vielen Jugendlichen würde es helfen, schon während der Schulzeit praktische Erfahrungen zu sammeln, weil man dadurch viel klarer einschätzen kann, welcher Weg nach der Schule für einen persönlich passt. Für mich war das Praktikum ein wichtiger Orientierungspunkt, und ich kann nur empfehlen, solche Möglichkeiten weiter auszubauen. Es erleichtert nicht nur die Entscheidung für eine Ausbildung oder einen Beruf, sondern nimmt auch die Unsicherheit, die viele nach der Schule empfinden.”
Die besten Möglichkeiten nach der Schule (mit kleinen Abenteuern)
Hier sind Ideen von A bis W – ein paar klassische, ein paar mit „Wow, nice!“-Faktor.
| Abkürzung | Was es ist | Für wen geeignet | Was du beachten solltest |
| Au-Pair | Du lebst für ein Jahr bei einer Familie im Ausland, passt auf Kinder auf, lernst das Land kennen. | Wenn du Lust auf Kultur, Sprache & Leben hast, aber noch nicht studieren willst. | Heimweh, Kosten für Visum & Versicherung, dein Beitrag ist Arbeit – nicht (nur) Urlaub. |
| Ausbildung | Klassisch in einem Betrieb lernen + Berufsschule. Über 300 anerkannte Ausbildungsberufe. | Für alle, die lieber praktisch arbeiten, früh Geld verdienen wollen. | Berufswahl gut überlegen – Fach kann langfristig entscheiden. |
| Ausbildung im Ausland | Komplett außerhalb Deutschlands eine Ausbildung machen. | Abenteuerlustige, die internationales Flair und neue Herausforderungen wollen. | Sprache, Anerkennung, Kosten, Sicherheit prüfen. |
| Auslandsaufenthalt | Nach der Schule ein Jahr oder mehrere Monate im Ausland verbringen – Kultur erleben, Arbeit, Freiwilliges, etc. | Wenn du noch nicht entscheiden willst, einfach reinkommen willst ins Leben außerhalb deiner Stadt. | Planung, Geld, Visum, Rückkehr ins „normale Leben“. |
| Berufsvorbereitung | Vorbereitungsmaßnahmen (z. B. BvB), wenn Ausbildung nicht sofort klappt. | Wenn du noch nicht alle Voraussetzungen hast oder noch unsicher bist. | Kann Übergang sein, aber muss sinnvoll sein – du willst nicht bei Null stehen. |
| Bundesfreiwilligendienst (BFD), Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖRDERUNG–J) | Möglichkeiten, dich sozial, ökologisch, kulturell zu engagieren – mit Erfahrung & Auszeit vom Lernen. | Für Menschen, die Sinn suchen, Orientierung oder Pause brauchen. | Nicht viel Geld, aber viel Erfahrung – schlägt sich nicht immer finanziell nieder. |
| Duales Studium | Kombination aus Studium und Arbeiten in einem Betrieb. | Wenn du studieren willst, aber nicht auf Praxis verzichten möchtest. | Hohe Erwartung, viel Organisation nätig, weniger Freizeit. |
| Praktikum | Einblicke in verschiedene Berufe, oft schon vor oder nach dem Abschluss. | Super, um Klarheit zu gewinnen, Kontakte zu sammeln. | Nicht jeder Praktikumsplatz ist bezahlt; manche Aufgaben sind langweilig. |
| Sprachreise | Lernen einer Sprache im Ausland – mit Kurs, oft Freizeitprogramm etc. | Wenn du Lust hast, Sprache & Kultur zu verbinden und Abstand vom Alltag willst. | Kosten, Anpassung, nicht immer relevant für spätere Berufswahl. |
| Studium | Uni, Fachhochschule etc. | Für Leute mit Abitur oder entsprechendem Abschluss & akademischem Interesse. | Studienkosten, Wohnortwahl, Verschuldung, wo studieren? |
| Work and Travel | Arbeit + Reisen, oft in Ländern außerhalb Deutschlands, oft flexibel. | Freiheit, Abenteuer, andere Kulturen hautnah erleben. | Oft befristet, wenig Sicherheit, Rückkehr in „normale“ Leben kann schwer sein. |
Ein paar Tipps, damit dein Weg nicht in die Sackgasse wird
- Infos sammeln: Nutze Tools wie z.B. unsere Checkliste, die können dir helfen, herauszufinden, was zu deinen Interessen passt.
- Praktika & Schnupperkurse: Probier aus, bevor du dich festlegst.
- Sprich mit Leuten, die schon da sind: Azubis, Freiwillige, Leute, die Work & Travel gemacht haben. Erfahrung ist Gold wert. Schau z.B. mal in den Blog von Charlotte und Johann rein, die zur Zeit als Freiwillige in Ghana sind.
- Fallback-Pläne haben: Ausbildung klappt nicht, Ausland ist teurer als gedacht? Hab Plan B und C. Mehr Infos in unserer Linkliste.
- Zeit zum Nachdenken lassen: Nicht jede Entscheidung muss sofort sein – manchmal ist ein Freiwilligendienst oder ein Praktikum eine gute Brücke.
Warum es sich lohnt, Optimist zu sein
Weil: Schule ist nur ein Kapitel. Danach gibt’s nicht nur einen Weg, sondern ganze Straßenkreuzungen – manche sind holprig, manche asphaltiert, manche extrem steil, andere landschaftlich mega. Wenn du weißt, dass es viele Strecken gibt, wird der Druck, sofort „den perfekten“ Weg zu finden, kleiner.
Also: Augen offenhalten, Möglichkeiten checken, Träume nicht sofort begraben. Und wenn’s nicht direkt klappt – häng dich nicht rein, starte neu. Deine Karriere ist ein Marathon, kein Sprint.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie sich ein FSJ im Ausland im Alltag anfühlt, dann solltest Du dem Blog „Ghanastisch“ unserer Chefredakteurin Charlotte folgen:


Interviews & Recherche: Ida Kneitz
