Ein Gespräch mit Alo Aafo von Farida Safari.
Vorab aber ein kurzer Bilck auf die aktuellen Ereignisse in Syrien. Am 8. Dezember 2024 ging eine unglaubliche Nachricht um die Welt: Bashar al-Assad, der brutale Diktator, ist aus Syrien geflohen. Überall feierten Syrer*innen dieses Ereignis – auf den Straßen in Syrien, im Libanon, in der Türkei und auch in Deutschland. Doch für viele Kurden, besonders die, die in Deutschland leben, ist die Situation nicht nur ein Grund zur Freude. Neben Hoffnung auf Freiheit gibt es auch viele Sorgen um die Zukunft.
Trotz der unsicheren Lage gibt es in Deutschland schon Diskussionen darüber, ob syrische Geflüchtete jetzt zurückkehren sollten. Einige Politiker*innen fordern das lautstark. Aber Menschenrechtsorganisationen sagen: Das sei total unrealistisch und gefährlich. Syrien ist noch kein sicheres Land, und die meisten Geflüchteten können dort noch nicht in Frieden leben. In Deutschland leben über eine Million Syrer*innen, viele mit Schutzstatus. Auch sie haben gemischte Gefühle: Einerseits hoffen sie, dass Syrien irgendwann sicher wird. Andererseits macht ihnen die Debatte um Rückkehr Druck und Angst. Die meisten wissen genau, wie unsicher die Lage in ihrem Heimatland ist. Der Sturz von Assad ist ein großer Schritt, aber die Probleme in Syrien sind damit nicht gelöst. Die Lage für Geflüchtete und Minderheiten bleibt ernst. Jetzt geht es darum, wie Syrien wieder aufgebaut werden kann – mit Demokratie, Sicherheit und ohne Rache oder neue Gewalt.
Vor diesem Hintergrund hat die fotografische Arbeit und das damit verbundene Gespräch von Farida mit Ala – einer Freundin ihrer Familien – eine aktuelle Bedeutung.
Farida: Was war der entscheidende Moment, der dich dazu gebracht hat, Syrien zu verlassen?
Ala: Der Grund, weshalb ich mein Land verlassen habe, ist, dass in Syrien Krieg herrschte. Ich hatte keine andere Wahl.
Farida: Warum hast du dich speziell für Deutschland entschieden, um ein neues Leben zu beginnen?
Ala: Der Grund, weshalb ich mich speziell für Europa entschieden habe, nach Deutschland zu kommen, ist, dass ich viel über Demokratie, Freiheit und Meinungsäußerung gehört habe.
Farida: Wie war es für dich, in Deutschland anzukommen und sich in einem neuen Land zurechtzufinden?
Ala: Lob sei Gott, ich hatte das Glück, nach Deutschland zu kommen. Es gibt gute Menschen um mich herum, und ich bin sehr glücklich, weil sie in meinem Leben sind.
Farid: Welche Rolle haben deine deutschen Freunde bei Ihrer Integration gespielt?
Ala: Vor einem Jahr habe ich einen Sprachkurs abgeschlossen, und auch das ist mir gelungen, dank meiner deutschen Freunde. Sie haben mich immer unterstützt und mir in der Sprache geholfen, damit ich mehr lernen konnte.
Farida: Was gefällt dir besonders an der Gesellschaft in Deutschland?
Ala: Mir hat Deutschland sehr gut gefallen, weil es hier keinen Unterschied zwischen Weißen und Schwarzen gibt, und das hat mir an diesem Land am besten gefallen.
Farida: Wie empfindest du den Austausch über Traditionen, Religionen und andere Themen mit Ihren Freunden in Deutschland?
Ala: Wir tauschen Meinungen und Traditionen aus, über Religionen, Kochen und viele andere Dinge. Es sind sehr nette und wundervolle Menschen, mit denen ich sehr gerne rede.
Farida: Gibt es etwas, das Sie aus Ihrer Heimat in diesen Gesprächen besonders gerne teilen?
Alo: Es gibt viele Dinge, über die ich nicht gerne rede.
Farida: Du erwähnst, dass hier keine Sprache verboten ist. Was bedeutet es für dich, deine kurdische Sprache frei sprechen zu können?
Ala: In meinem Land war es mir verboten, die kurdische Sprache zu sprechen, und diese Sache hat uns sehr berührt. In Deutschland kann ich jede Sprache sprechen, die ich möchte.
Farida: Wie hat der Abschluss deines Sprachkurses Ihr Leben in Deutschland verändert?
Ala: Vor einem Jahr habe ich einen Sprachkurs abgeschlossen, und das war dank meiner deutschen Freunde möglich. Es hat mir geholfen, mich hier besser einzuleben.
Farida: Gibt es etwas, das dich in Deutschland überrascht hat – positiv oder negativ?
Ala: Mir hat besonders gefallen, dass es hier keinen Unterschied zwischen Weißen und Schwarzen gibt.
Farida: Was gibt dir heute Kraft und Zuversicht für die Zukunft?
Ala: Ich hatte das Glück, gute Menschen um mich zu haben. Sie geben mir Hoffnung und machen mich glücklich.
Hier ein paar Eindrücke und das Interview vom Set: