Glockenschlag, Stille – Tosender Applaus

Das Sinfonieorchester OPUS 125 unter der Leitung von Javier Álvarez Fuentes

Así suena España – So klingt Spanien, das jüngste Projekt des Sinfonieorchesters OPUS125 unter Leitung des jungen Dirigenten Javier Álvarez Fuentes, ein wahrlich voller Erfolg!
Am 27. April 2024, erlebte ein vollbesetzter Saal im Theater Mönchengladbach einen außergewöhnlichen Abend mit der Musik und Atmosphäre Spaniens.

Ein Erlebnis, das vor allem Neueinsteiger der klassischen Musik verblüffen konnte und sie nahezu von den Sitzen riss. Denn die Stücke trafen den Anlass perfekt und flossen in die Stimmung ein. Bei dem Programm war Langeweile keine Option:
„Intermezzo“ von Enrique Granados – Ein Klang, der einen erfüllt und Nostalgie erweckt, buchstäblich bewegend und lebhaft.
„Concierto andaluz für 4 Gitarren und Orchester“ von Joaquín Rodrigo – Gespielt von den Gitarrensolisten Joaquim Simoes, Yaroslava Ihnatenko, Belmin Okanovic und Juan Manuel Molano. Ein Gefühl wie warme Strahlen der Sonne Spaniens.
Jedoch unglaublich, atemberaubend und aufregend Manuel de Falla, „El amor brujo”.
Eine Liebesgeschichte erzählt von den Klängen der Musik, oder auch von dem Dirigenten Javier Álvarez, welcher dem Saal die Bedeutung hinter der Musik näher brachte.

Javier Álvarez führte in das Werk EL AMOR BRUJO von Manuel de Falla ein.

Die Chance, Musik so zu verstehen, wie es dem Publikum und uns als Konzert-Projekt-Teilnehmende nicht nur an diesem Abend beigebracht wurde, war eine seltene Erfahrung. Jedoch zeigte sie, dass diese Aufführung ein Bestandteil von etwas noch viel Größerem war.
Laut Javier Álvarez erfährt man als Orchester, welches Musik aus fremden Ländern spielt, mehr über die Kultur dieser Musik, als die Hörer selbst. Er möchte aber Alle daran Teil haben lassen, Musik so intensiv zu erleben. Er möchte dieses Wissen teilen, um Musik für jeden erreichbar und begreiflich zu machen.

„Dadurch, dass der Dirigent uns die Geschichte hinter El Amor Brujo erklärt hat, konnte man die Musik besser nachvollziehen und auch die Geschichte in der Musik wiedererkennen. Ich persönlich habe Musik vorher noch nie so angehört und darüber nachgedacht, was dahinter steckt. Selbst eine Woche nach dem Konzert habe ich immer noch den Rhythmus im Ohr“

Charlotte Schmitz, Standpunkt Redaktion

Begleitet wurde das Sinfonieorchester während der Vorbereitungszeit und den kleineren Konzert-Events durch ein Medienteam, das sich eigens für dieses Projekt zusammen gefunden hatte. Das CREATiVE SPACE Team der Gesamtschule Hardt lud Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Gartenstraße und der Geschwister Scholl Realschule zu einem Kooperationstreffen und Mediennachmittag ein. Vor Allem ging es an diesem Tag um die selbstständige kreative Arbeit und der Einblicke von Álvarez Fuentes, der sich die Zeit nahm, seine umfangreichen Kenntnisse über die Musik und das Konzertprogramm mit den Schülern zu teilen. Auch die SchülerInnen des CREATiVE SPACE Teams trugen mit ihren Medienerfahrungen dazu bei, dass geteiltes Wissen gemeinsam Neues uns Größeres schaffen kann, wie beispielsweise einen spannenden Podcast mit dem Dirigenten, eine Videodokumentation für YouTube oder Social Media Content mit tollen Einblicken in das erste Treffen.

Auch an einer offenen Konzertprobe durften die Schüler teilhaben und darüber berichten. Tolle Fotos und Videos entstanden und zusätzliche Erfahrung über das Gitarrenkonzert von Rodrigo wurde gesammelt. Das Werk „El Amor Brujo“ von de Falla war an diesem Vormittag aber für den Konzertabend reserviert, was die Vorfreude umso mehr steigerte.

„¡Ay! Yo no sé qué siento, ni sé qué me pasa – Oh! Ich weiß nicht, was ich fühle, ich weiß nicht einmal, was mit mir los ist.“

Gänsehaut. Alicia Carrasco hat die perfekte raue Stimme um die Emotiones des “Canción del Amor Dolor“, dem Lied der verletzten Liebe, zu vermitteln. Die Flamencosängerin berührt die Herzen der Zuhörer, Wut, Trauer, Eifersucht und letztendlich Freiheit, das Gefühl an dem alles von einem abfällt. Unvergesslich, kräftig und passend zum Charakter.
Sie stellt Candela eine Witwe dar, welche die Last ihres verstorbenen Mannes mit sich trägt, verfolgt von seinem Geist. Durch ihn schafft sie es nicht, sich zu lösen um eine neue Liebe einzugehen. Doch im Laufe der Geschichte vertreibt sie ihn und das Stück endet mit dem Kuss der Liebe beim morgendlichen Glockenschlag des Kirchturms:

„¡Que vuelve la gloria mía!“
Möge meine Herrlichkeit zurückkehren!

Ein ereignisreicher Abend endet mit der Überreichung von Blumen durch die Schüler an die Solisten, die Sängerin und den Dirigenten, begleitet von dem stehenden Ovationen der Gäste.
Ein bezaubernder Abend, der allen noch lange nachklingen wird.

Die Fotos und Videos zum Konzert-Rückblick wurden durch das Medienteam erstellt, der Text wurde von Luna Schürmann geschrieben.