„Jede Schülerzeitung, ob gedruckt oder online, ist Ausdruck der Meinungs- und Pressefreiheit, ein Grundpfeiler und Beschützer unserer Demokratie. Ihre Redaktionen tragen wesentlich dazu bei, dass Schülerinnen und Schülern den kompetenten Umgang mit Nachrichten und auch mit Informations- und Kommunikationstechnologien lernen.“
So lautete 2018 die Laudatio zur Preisverleihung des Schülerzeitungswettbewerbs Deutschland im Bundestag von Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des Zeitungsverlegers BDZV
Die Standpunkt-Redaktion möchte angesichts der Europawahl und aktueller Entwicklungen noch einmal ihren Beitrag zur Bedeutung von Schülerzeitungen auf die Startseite setzen:
2018 wurden die 29 besten Schülerzeitungen Deutschlands des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder im Bundesrat geehrt. Eine Jury hatte sie aus 1900 Einsendungen ausgewählt. Die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland hat ihren Sonderpreis „Europa hier bei mir“ an zwei Schülerzeitungen in Deutschland vergeben. Die Preise gingen an das LindenBlatt aus Berlin und die digitale Schülerzeitung standpunkt aus Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen.
„Starke und selbstbewusste Schülerzeitungsredakteure und -redakteurinnen sind ein wichtiger Teil von demokratischer Schulkultur. Sie haben auch die Aufgabe Missstände in der Schule, wie Mobbing, Fake News oder Diskriminierung zu thematisieren und für eine gute und ehrliche Streitkultur zu sorgen.“
Yvonne Lehmann, Referentin bei der Friedrich-Ebert-Stiftung
Schülerzeitungspreis „Europa“
Mit diesem Schülerzeitungspreis „Europa“, der 2018 zum neunten Mal vergeben wurde, würdigte die Vertretung der EU-Kommission in Deutschland Schülerzeitungen, die sich mit Europa im Alltag ihrer jugendlichen Leser beschäftigen.
Der Standpunkt ist eine professionell gestaltete Online-schülerzeitung, die zudem auf allen Social Media Kanälen dafür sorgt, dass die Beiträge die Zielgruppe über die Webseite hinaus erreichen und diskutiert werden können. In verschiedenen Rubriken schreiben die jungen Medienmacher professionell und ausgewogen über aktuelle Themen und Projekte; …Sie stellen sich in ihren Medien den aktuellen Herausforderungen in Deutschland und in Europa.
Aus der Laudatio von Reinhard Hönighaus, Sprecher der Europäischen Kommission in Deutschland.
Die Laudatoren der einzelnen Kategorien machten Mut, sich auch an komplexere und politische Themen heranzuwagen, da die Schülerzeitungen in Zeiten von Fake News die besondere Aufgabe tragen, eine junge Leserschaft zu erreichen und für gesellschaftliche Themen zu sensibilisieren.
Medien sind heutzutage nicht mehr weg zu denken: Wir sind auf sie angewiesen. Medien sind Meinungsmachende, sie können unseren Blick auf die Welt maßgeblich beeinflussen. Mit dieser Macht geht auch eine große Verantwortung einher.
Presse- und Meinungsfreiheit sind Grundpfeiler der Demokratie. Doch was passiert, wenn sie zunehmend unter Druck geraten? Wie unabhängig sind Medien wirklich? Was genau bedeutet Pressefreiheit im Alltag?
Diese Fragen diskutierten die Standpunkt-Redakteure damals die Schülerzeitungsredakteurinnen und Redakteure der 29 ausgezeichneten besten Schülerzeitungen mit Experten auf dem Schülerzeitungskongress der Jugendpresse in Berlin.
Pressefreiheit in Europa
Eingebunden in das Leitthema des Schülerzeitungskongresses war auch der exklusive Workshop „Pressefreihait in Europa“ in der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Im Gespräch mit dem Sprecher Reinhard Hönighaus der Europäischen Kommission in Deutschland und der Pressereferentin Nikola John wurden die Aufgaben der verschiedenen europäischen Gremien und das Gesetzgebungsverfahren in der EU näher beleuchtet und die Sorge über Einschränkungen der Pressefreiheit diskutiert. Aktuell ist in der Europäischen Union zu beobachten, dass einzelne Länder, wie beispielsweise Polen, in denen zwar eine Berichterstattung uneingeschränkt möglich ist, aber bei satirischen Inhalten gegenüber Politikern Klage gegen die Journalisten eingereicht werden, die Pressefreiheit weiter einschränken.
„Pressefreiheit? Nehm‘ ich mir!“
„Eine WhatsApp Nachricht einfach zu verschicken ist keine Selbstverständlichkeit, es gibt Länder, da nehmen sie Dir das Medium einfach ab.“
So berichtet Emin Milli, Direktor von Meydan TV, einem 2013 in Berlin gegründeten unabhängigen Fernsehsender aus Aserbaidschan, der wöchentlich ca. 10 Prozent der Bevölkerung dort erreicht. Milli wurde 2009 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis für seine kritischen Äußerungen über die Regierung von Aserbaidschan verurteilt und verbrachte 17 Monate in Haft. Er ermutigt mit seinem Beitrag, dass Journalismus verändern kann, weil damit die Entwicklung von Demokratie unterstützt wird.