GESELLSCHAFT, MEDIEN

Alle Welt nutzt YouTube.

Foto: Minerva Cuevas

An YouTube führt im Netz kaum ein Weg vorbei. Aber wie nutzt YouTube dich? Wie macht es deine Daten zu Geld? Welche Daten von dir erfasst YouTube? Was macht der Mutterkonzern Google damit, und wie kannst du deine Privatsphäre schützen? 

Mehr als eine Milliarde Menschen nutzen YouTube, das entspricht rund einem Viertel der Internetnutzer weltweit. Auf der Videoplattform landen Ausschnitte aus Nachrichtensendungen, YouTube wird zum Streaming von Musik genutzt und ist beinahe identisch mit einem ganzen Netzformat, dem Video-Bloggen. Gerade für junge Leute sind YouTuber inzwischen oft interessanter als die Fernsehprominenz. YouTube ist kostenlos, das heißt, du bezahlst mit deiner Aufmerksamkeit und mit deinen Daten. Und YouTube ist ein Teil von Google, der größten Datenverwertungsmaschine im Netz. Mögen Google-Dienste wie YouTube, die Google-Suchmaschine oder der App-Marktplatz Google Play Store auch sehr unterschiedliche Angebote sein, für sie alle gibt es nur eine gemeinsame Datenschutzerklärung. Und die gilt eben auch für YouTube, egal ob du den Dienst über die Webseite oder die App nutzt. In der Erklärung unterscheidet Google zwischen zwei Arten von Daten:

„Daten, die Sie uns bei der Nutzung unserer Dienste bereitstellen“: Die fallen z. B. bei der Erstellung eines Google-Kontos an.

„Daten, die wir bei der Nutzung unserer Dienste erheben“: Das sind Informationen, die Google automatisch abgreift, wenn du eine Google-Webseite (zum Beispiel youtube.com) aufrufst oder die YouTube-App nutzt. Indem der Konzern keine eigene Datenschutzerklärung für YouTube bereitstellt, verschweigt er, welche Daten er bei diesem Angebot konkret sammelt und auswertet. Ein Beispiel: In der Liste der Informationen, die Google automatisch abgreift, stehen etwa auch Telefonie-Daten wie die Telefonnummern und der Zeitpunkt von Anrufen. Warum, wann und bei welchen Anwendungen Google diese Daten erfasst, ist nicht bekannt. Bekannt ist allerdings, dass dies nur auf mobilen Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android geschieht.Achtung: Daten über dich sammelt YouTube nicht nur, wenn du direkt auf der Webseite youtube.com oder in der YouTube-App bist. Viele andere Webseiten binden YouTube-Videos ein, was für Betreiber von Webseiten sehr bequem ist. Auch dann landen Daten über dich bei YouTube, wenn der Webseitenbetreiber nicht explizit auf eine datenschutzfreundliche Einbindung achtet. Welche Daten genau erfasst werden und was damit geschieht, lässt sich nicht herausfinden. Diese Datensammelei auf externen Webseiten funktioniert über Cookies. Das sind kleine Textdateien, die der Videodienst in deinem Browser anlegt, wenn du eine Webseite mit YouTube-Inhalten besuchst.