Dieses Frühjahr geht das Rockfestival „Süchteln Brennt“ in die 19. Runde. Wie die letzten Male wird das Josefshaus zum Austragungsort, wo 5 Rockbands zeigen was sie können. Dieses Mal dabei VOID, Cyrcus, Royal Baboons, Liedfett und Melloy.
Die Bude ist gerammelt voll, der Hauptraum des Hauses aufgeheizt von der ganzen Menschenmenge – ein schöner Gegensatz zu den eisigen Temperaturen draußen in der Freitagnacht. Die Bands haben Bock den Leuten einzuheizen und den Abend zu einer genialen Party zu machen.
Opener an diesem Freitag sind die Royal Baboons, die sich selber als „homogene Masse von Affen“ beschreiben (Querverweis auf ihren Bandnamen „Baboons – Affe“). Mit melodischem Rock begeistern die Vier das Publikum. Nach dem Auftritt bekommt standpunkt noch einmal kurz die Gelegenheit mit der Band zu sprechen. „Wie hat euch euer Auftritt gefallen, wie fandet ihr das Publikum?“ Noch etwas aus der Puste antwortet der Leadsänger Martin: „Ja also der Auftritt hätte besser sein können, aber das Publikum war in Ordnung – wobei noch etwas jung zum Teil“ (lacht). Auf unsere Frage hin, wieso der Auftritt hätte besser sein können, sagt Martin, dass er leider etwas heiser gewesen sei und sie deshalb nicht so hätten abrocken können, wie bei der Rockschicht vor einigen Wochen in Viersen. Aber sei es okay gewesen und Luft nach oben habe man schließlich immer, trösten wir.
Auch VOID sind mit am Start. Als zweiter Act des Abends freuen sie sich schon auf ihren Auftritt. Sie kennt man schon vom Young Talents Wettbewerb aus Viersen vom letzten Jahr. Da wurden sie auch gefragt, ob sie nicht Lust hätten bei „Süchteln brennt“ mitzuspielen. Natürlich war die Band sofort Feuer und Flamme, erzählt uns Frontmann Severin. „Da unsere Kumpels von Le Fly ja auch schon einmal hier aufgetreten sind, hieß das eigentlich für uns, dass ein Nein ausgeschlossen ist.“ Also ab auf die Bühne und drauf los gerockt. Mit alternativem Art Rock, wie VOID ihren Musikstil zu betiteln pflegt, lässt die Band es richtig krachen und gewinnt somit das Publikum für sich. Schade fand Frontsänger Severin nur, dass man die hinteren Reihen gar nicht so richtig mitreißen konnte. Aber dafür hatte man vorne umso mehr Spaß.
Dritte Band des Abends: Melloy. Als knallharte Rocker aus Berlin, wissen Melloy mit provokanten und authentischen Texten das Publikum zu begeistern und zum tanzen zu bewegen. Mit lauten deutschrock Lyrcis und knallharten Gitarrenriffs kann Melloy der Menge so richtig einheizen. Mehrere Moshpits beweisen, wie viel Spaß auch das Publikum beim Auftritt von ihnen hatte. „Ich für meinen Teil bin zufrieden mit unserer Bühnenperformance“ versichert uns Gitarrist Ron. Das ist doch die Hauptsache.
Vierte Band an diesem Abend sind LIEDFETT aus Hamburg. Sie beschreiben sich selber als tierlieb, verpeilt und stets nach dem Motto gehend: Du bist was du isst.“ Auf nackten Füßen, mit Jogginghose und Cajon im Gepäck kommen die drei Hamburger auf die Bühne. Mit ehrlichen Texten wissen sie das Publikum anzusprechen und Stimmung in die Bude zu bringen. Ihr Song „Liedermaching Underground“, welcher auch ihre Musikrichtung ein wenig erklären soll, bringt hier jeden zum feiern – „Man spürt die Liebe, die LIEDFETT immer mitbringt“ sagen einige Fans, die laut eigener Aussage, bei fast jedem Konzert von der Band dabei waren. Ja, LIEDFETT weiß wie man Liebe in den Raum bringt, denn sie selber küssen einander vor jedem Auftritt stets auf den Mund, um dem anderen Mut zu machen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause kommen Cyrcus auf die Bühne. Eine echte Metal-Rockband.
Cyrcus beschreibt ihren Musikstil eher als Alternative Metal „Wir versuchen uns so viele Musikrichtungen wie möglich offen zu halten“ sagt Frontsänger Jan. „Daher das Alternative vor dem Metal.“ Ihre harten Sounds anschließend auf der Bühne lassen die Menge toben und lauthals mitsingen. Als Frontmann Jan dann auch noch um eine Wall of Death, einschließlich Moshpit bittet, ist das Publikum nicht mehr zu halten. Der „Dark Clown“, welcher mit einer Konfettikanone bewaffnet schließlich auf der Bühne auftaucht, lässt die Band nur noch authentischer wirken.
„Also die 20 wird nächstes Jahr auf jeden Fall noch von mir begleitet“ sagt Markus Heines, der Veranstalter des „Süchteln Brennt“ Festivals. „Ich mache das hier seit 17 Jahren und es macht mir jedes Mal sehr viel Spaß.“
„Süchteln brennt“ hat sich im Verlauf der Jahre zu einem hochprofessionellem Festival mit allem Drum und Dran entwickelt. In Süchtelns Kulturlandschaft darf es nichtmehr fehlen. Nach so einem Abend freut man sich schon aufs nächste Jahr!