Neue Räume, neue Ideen.

Die Standpunkt-Redaktion „erobert“ die Zentralbibliothek Mönchengladbach.

Am 5. Oktober fand das erste Treffen der Standpunkt-Redaktion in der Zentralbibliothek Mönchengladbach statt. Dort wurden die Mitglieder der Redaktion sowie interessierte Schülerinnen und Schüler anderer Mönchengladbacher Schulen vom Fachbereichsleiter „Bibliothek und Archiv“ und Leiter der Stadtbibliothek, Herrn Holtz-Ersahin, herzlich empfangen. Für die Jugendlichen fühlte sich die ihnen entgegengebrachte Wertschätzung und das Vertrauen fast ungewohnt an – besonders die Tatsache, dass sie die Stadtbibliothek uneingeschränkt nutzen, mitgestalten und als offenen Ort des Austauschs und der Inspiration entdecken dürfen. Ein starkes Zeichen der Anerkennung empfanden die Teilnehmenden darin, dass ihnen das Gladbachkabinett als fester Redaktionsraum angeboten wurde.

Herr Holtz-Ersahin betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung von Mitspracherechten und Gestaltungsfreiräumen für Jugendliche. „Ältere Generationen sollten öfter über die Schultern der jungen Menschen schauen, um z. B. neue Medienformen in einer sich ständig wandelnden digitalen Welt zu akzeptieren und sich gegenseitig zu inspirieren“, erklärte er, denn die Qualität der Inhalte hänge nicht zwangsläufig davon ab, über welches Medienformat sie transportiert werde. Wir sollten junge Menschen mehr zu Wort kommen lassen und zukünftige Generationen auch als Inspirationsquelle wertschätzen, meinte Herr Holtz-Ersahin weiter, denn wie sollte sonst Demokratie zukunftsfähig bleiben.
Mit dieser Haltung traf er den Nerv der Standpunkt-Redaktion, die sich bewusst dazu entschieden hat, aus der Schule heraus in die Stadtbibliothek zu wechseln.


„Wir wollen jungen Menschen eine Stimme geben und sie ermutigen, ihre Meinungen und Ideen öffentlich zu teilen und Themen für sich neu zu entdecken“, so die Chefredakteurin Charlotte Schmitz.
Der Austausch auf Augenhöhe, neugierig bleiben und sich anstecken lassen, davon würden doch alle Generationen profitieren, meint Dorothée Vollmer, die seit 16 Jahren die Schülerzeitungsredaktionen leitet und mit den unterschiedlichen Redaktionsteams weiterentwickelt. „Für mich ist die Zusammenarbeit mit jungen Menschen nicht nur eine Inspirationsquelle, sondern auch die Möglichkeit, eigene Erfahrungen mit Neuem ständig weiterzuentwickeln. Nur so können aus neuen Herausforderungen notwendige Veränderungen und Fortschritt entstehen.“

Die Redaktion, die bisher hauptsächlich aus Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Hardt bestand, will sich nicht nur auf schulische Themen beschränken. Vielmehr möchten die jungen Redakteurinnen und Redakteure noch mehr als bisher über den Schulhof hinausschauen und gesellschaftliche Themen aus ihrer Perspektive und generationenübergreifend beleuchten. Und wo kann man dies besser umsetzen als an einem Ort der Begegnung wie der Zentralbibliothek? Nicht nur die WorkSpaces der Zentralbibliothek sind vielfältig, sondern auch die Möglichkeiten des Austauschs und der Veröffentlichung: von redaktionellen Beiträgen in unterschiedlichen Medien über Podcasts bis hin zur Teilnahme an und Kooperation mit kulturellen und interdisziplinären Projekten. Die jungen Medienmacher fühlen sich hier „angesteckt“, und die Ideen sprudeln bereits.

Im Austausch mit den 16 anwesenden Redakteurinnen, Herrn Holtz-Ersahin und der koordinierenden Lehrerin Dorothée Vollmer wurden viele Inspirationen und Perspektiven für die Zukunft der Redaktion besprochen. Nach dem Pressegespräch konnte die Redaktion direkt in ihr neues Zuhause, das Gladbachkabinett, einziehen. Hier wurden Wünsche, Ideen und Planungen der anwesenden Redaktionsmitglieder zusammengetragen und Organisatorisches auf den Weg gebracht.

Die Chefredakteurin Charlotte Schmitz leitete gemeinsam mit ihren Stellvertreterinnen Lena Weber und Hannah Hruby die erste Redaktionssitzung, die etwa eine Stunde dauerte. Auf der To-do-Liste bis zum nächsten Treffen stehen unter anderem weitere Werbemaßnahmen an anderen Schulen sowie ein Podcast mit Herrn Holtz-Ersahin, in dem über die Chancen der Kooperation und die neue Selbstständigkeit der Redaktion gesprochen werden soll. Auch redaktionelle Themen wurden intensiv diskutiert und erste Konzepte entwickelt.

Das Standpunkt-Team möchte sich herzlich bei Herrn Holtz-Ersahin und Frau Schwinges sowie dem gesamten Team der Stadtbibliothek für den überaus warmen Empfang und die große Gastfreundschaft bedanken. Mit dem neuen Raum und den neuen Möglichkeiten blickt die Standpunkt-Redaktion gespannt auf ein aufregendes, kreatives Kapitel ihrer Arbeit.