Das internationale Erasmus+ Projekt ermutigt Schüler:innen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit praktisch auseinanderzusetzen. Damit es auch Nachhaltiges dabei heraus kommt, haben die Schüler:innen eigene Umweltschutz-Projekte entwickelt und Testläufe an der Schule durchgeführt. Ziel ist es, Mitschüler:innen für das Thema Nachhaltigkeit und Umwelt zu sensibilisieren und es darüber in die Gesellschaft zu transformieren.
Die diesjährigen aktuellen internationalen Gruppen kannten sich bereits aus der einjährigen Zusammenarbeit. Jetzt fand das abschließende Treffen in Deutschland statt. Die teilnehmenden Schüler:innen der Partnerschulen aus Polen, Frankreich und Spanien wurden am 25. April 2022 am Flughafen in Düsseldorf abgeholt und trafen in der Gesamtschule Hardt ihre deutschen Austauschpartner:innen. Nach einem gemeinsamen Austausch beim Mittagessen in der Schulkantine, gab es im Forum der Schule eine kurze Vorstellung über das Programm der Woche. Danach blieb noch Zeit, sich in kleinen Gruppen über die verschiedenen Projekte und Testläufe auszutauschen.
Möglichkeiten für ein harmonisches und produktives Miteinander boten die Ausflüge, die immer im Kontext von Nachhaltig standen. So erwartete die Schüler:innen am dritten Tag viel praktische Erfahrungen beim Bioland Brungs in Mönchengladbach, dem ersten Biobauernhof in NRW. Nur zögerlich ließen sich die Teilnehmer auf die Feldarbeit ein. Kerstin Hübner führte in die Aufgaben der Beetbestellung und Salatanpflanzung ein. Neben praxisnahen Tipps konnte die Biobäuerin viel Wissenswertes über nachhaltige Landwirtschaft vermitteln. Von der anfänglichen Zurückhaltung war schnell nichts mehr zu spüren und am Ende waren alle motiviert und begeistert mit dabei.
Dieser Nachmittag beim Bioland Brungs hat gezeigt, dass die Schüler:innen durch gemeinsame Teamarbeit noch leichter in den Austausch kommen, weil sie alle ein gemeinsames Ziel hatten, das Feld optimal zu bestellen und vielleicht auch den ein oder anderen Salat oder Tomaten zu ernten.
Ganz nach dem Motto „Gib immer dein Bestes. Was du jetzt pflanzt, wirst du später ernten.“
Hier ein paar Einblicke von dem Tag beim Bioland Brungs.
Am Donnerstag, dem 28.04.2022 starteten die vier Schülergruppen bereits sehr früh nach Brüssel, um dort ihre Projektideen vor den europäischen Politiker:innen im Europaparlament zu präsentieren. Projektideen brauchen Aufmerksamkeit, um die notwendige finanzielle Unterstützung für ihre Umsetzung zu bekommen. In Brüssel angekommen, konnten die vorab ausgewähltem Teams in eigens dafür reservierten Sitzungssälen ihre Projekte vor den Parlamentarier:innen Özlem Demirel, Daniel Freund, Axel Voss (Deutschland), sowie Gwendoline Delbos-Corfield (Frankreich) und Robert Biedroń (Polen) präsentieren.
Die Schüler:innen aus der Q1 der Gesamtschule Hardt haben sich mit dem Problem der Entsorgung und des Recyclings von Kunststoff beschäftigt. Sie haben eine Lunchbox entwickelt, die als Willkommensgeschenk allen Fünftklässlern zum ersten Schultag an der GE Hardt überreicht werden soll. Die Botschaft “GE Hardt goes eco“ ist nicht nur auf die nachhaltig produzierten Dose gedruckt, sondern der eingelegte Flyer klärt über alternative Verpackungsideen auf, damit Eltern und Schüler:innen ihren Verpackungsmüll überdenken und die Umwelt schonen. Die zweite Schülergruppe hat sich mit dem Problem der achtlos weggeworfenen Pfandflaschen auf unserem Schulhof beschäftigt. Sie möchten mit einer Sammeltonne für Kunststoffpfandflaschen verhindern, dass Pfandflaschen einfach liegen gelassen und nicht eingelöst werden. Später wird mit dem eingelösten Pfand die Welthungerhilfe oder eine Umweltschutzorganisation unterstützt.
Auch die Projekte der anderen Nationen lobten die Parlamentarier als sehr innovativ. Eine Schülergruppe aus Lyon hat einen Hühnerstall und ein Treibhaus im Schulgarten gebaut. Hier können ihre Mitschüler:innen erfahren, wie Gemüse angebaut, gepflegt, geerntet und verarbeitet wird und gleichzeitig sensibilisiert für die Wertschätzung Lebensmitteln. Zusätzlich erstellten die französischen Schüler:innen ein „Klimafresko“, welches mit Hilfe von unterschiedlichen Spielen, wie z.B. einem Escape Game, das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil stärken soll.
Um zu demonstrieren, dass Fortbewegung und Transport auch nachhaltig sein können, hat ein spanisches Team aus Talavera ein Konzept für einen schuleigenen Fahrradverleih entwickelt. Mit einem ähnlichen Thema beschäftigte sich das Angebot der polnischen Schüler:innen. Mit einer Plakataktion und Aufklärungsvideos auf Social Media Seiten wie Instagram und TikTok, klärt das polnische Team ihre Mitschüler:innen über klimarelevante Zusammenhänge auf und zeigt ihnen Ideen für nachhaltiges Handeln zu Hause, sowie in der Schule. Die Abgeordneten waren von den einzelnen Projekten sehr begeistert.
Nach einer Fragerunde, wurde schnell klar, dass die einzelnen Abgeordneten die individuellen Projektideen nicht direkt finanziell unterstützen können, aber im Parlament dafür voten, dass die EU Geld für Programme wie Erasmus+, die solche Themen und Projekte möglich machen, zur Verfügung stellt. Aber das unkonventionelle und spontane Angebot des polnischen Parlamentariers, seinen Social Media Kanäle für jede Schule zur Bewerbung ihrer Projekte für einen Tag zur Verfügung zu stellen, war schon eine große Geste und kam angesichts der Followerzahlen und grossen Reichweite ziemlich gut bei den Schüler:innen an.
Die Schüler:innen waren dankbar für die Möglichkeit ihre Projekte vorstellen zu dürfen und machen sich mit viel Werbung auf die Suche nach Sponsoren, die solche nachhaltigen Projekte fördern und finanziell unterstützen möchten. Ein gelungener Tag, der mit einem Besuch im Haus der europäischen Geschichte endete, bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein.
Am letzten Tag besuchten die Schüler:inne die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ im Gasometer in Oberhausen. Diese sollte die Teilnehmer:innen am letzten Programmtag nochmal darauf aufmerksam machen, wie aktuell und wichtig das Thema des diesjährigen Erasmus+ -Projektes ist.
Die Besucher:innen bekamen durch preisgekrönte Fotografien und Videos einen Einblick in die Schönheit der Natur, welchen Einfluss der Menschen auf seine Umwelt hat und wie schnell sich Tier- und Pflanzenwelt auf negative Weise verändern.
Nach der letzten gemeinsamen Unternehmung traten die internationalen Teams ihre Heimreise an. Eine gelungene Woche ging zu Ende, in der die Schüler:innen sich mit der Klimakrise und nachhaltigem Leben auseinandergesetzt haben. Inspiration für weitere Projekte haben alle mit auf den Weg bekommen. Jetzt liegt es persönlich an jedem Einzelnen ob man dem Motto folgt: „Think globally, act locally“.
Mehr zum Final Event und zur Projektwoche auf der Schulhomepage
und die Story Behind als Video: