POLITIK

100 Millionen Kinder und Jugendliche leben in der EU

Das macht 21 Prozent der gesamten EU-Bevölkerung aus! Am 26. Mai wählt die europäische Bevölkerung die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Diese werden die Zukunft von Kindern und Jugendlichen in Europa* und über die Grenzen hinweg gestalten. Jedes vierte Kind, also mehr als 25 Millionen Kinder in Europa*, sind in Gefahr, von Armut und Ausgrenzung betroffen zu sein. Diese Zahlen beschreiben die Zukunft und viele Europäer sind besorgt, dass ihre Kinder weniger Chancen in ihrer Zukunft haben wie sie selbst. (*13,4 Millionen Kinder leben in Deutschland)

Die Europawahl ist eine wichtige Gelegenheit für alle, sich einzubringen.

Auch Kinder und Jugendliche, die noch kein Wahlrecht haben, können aktiv werden. Im Rahmen von bundesweiten Schulprojekten wie die Juniorwahl bringen Kinder und Jugendliche Politik und Demokratie auch nach Hause. Dadurch können Kinder ihre Eltern anregen, zur Wahl zu gehen.

Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung und wird anlässlich der Europawahl am 26. Mai 2019 bundesweit an über 3000 Schulen aller Schulformen der Sekundarstufen I und II und Berufsschulen durchgeführt. An der Gesamtschule Hardt haben in diesem Jahr Peggy Gennes und Nicole Tenten die Organisation der Juniorwahl übernommen. Die Schüler*innen wurden in den SoWi-Kursen vorbereitet, sodass heute mit Unterstützung der Wahlhelfer der abschließende Wahlakt mit allen Schülerinnen und Schülern der Stufen 9, 10 und EF durchgeführt werden konnte.

Mit der Juniorwahl zur Europawahl 2019 können Schüler*innen mit politischer Bildung in einem Maße und einer Qualität erreicht werden, wie man es später im Leben nicht mehr ohne Weiteres schaffen wird. Hier geht es um das Üben und Erleben von Demokratie. Im Unterricht werden die Themen Wahlen und Demokratie behandelt und am Ende steht keine Klassenarbeit, sondern ein Wahlakt. Wer das Thema vier bis acht Stunden behandelt hat, wird dann auch ein Kreuzchen machen. Das Gesamtergebnis der Juniorwahl 2019 zur Europawahl wird am Sonntag, dem 26. Mai 2019 um 18 Uhr unter www.juniorwahl.de veröffentlicht.

Die Europawahl 2019 ist wichtig für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen, weil sie eine Chance für die EU ist, mehr Verantwortung für Kinder und Jugendliche zu übernehmen. Sowohl politische Entscheidungen innerhalb der EU als auch in der Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik betreffen Kinder und Jugendliche direkt und indirekt. In Zeiten von wirtschaftlichen Herausforderungen in Teilen Europas, von Migration und Flucht und zahlreichen humanitären Krisen weltweit ist die Rolle Europas von großer Bedeutung, um die Rechte und den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu fördern – besonders in Krisen und Konflikten. Das bisherige Engagement muss weitergeführt und ausgeweitet werden, um die Rechte von Kindern sowohl hier in Europa als auch weltweit zu verteidigen, zu schützen und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.

Als wirtschaftlich stärkster und bevölkerungsreichster Mitgliedstaat steht Deutschland besonders in der Verantwortung, die Umsetzung der Kinderrechte auf europäischer Ebene voranzubringen. Dazu hat sich Deutschland  sowohl mit der UN-Kinderrechtskonvention, die dieses Jahr ihren 30. Jahrestag feiert, als auch mit der Agenda 2030 verpflichtet.

Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat laut Medienberichten zur Teilnahme an der Europawahl aufgerufen. Die Wähler sollten sich für die Jugendlichen aussprechen, die selbst nicht an der Wahl teilnehmen könnten, sagte sie im April im Europaparlament.

„Sie sollen für Leute wie mich wählen, die von der Krise betroffen sein werden“,

sagte die 16-Jährige, die selbst noch nicht wahlberechtigt ist. Noch gebe es ein Zeitfenster, um gegen den Klimawandel zu handeln, betonte die Schülerin. Doch dieses Fenster werde nicht mehr lange geöffnet bleiben. Die Bürger sollten daher die anstehende Europawahl nutzen, um etwas zu tun.
Die 16-jährige sollte am Nachmittag auf Einlandung von Parlamentspräsident Antonio Tajani und mehreren Fraktionschefs an einer Sitzung des Umweltausschusses teilnehmen. Die Schülerin hatte im vergangenen Sommer mit Demonstrationen für den Klimaschutz vor dem schwedischen Parlament auf sich aufmerksam gemacht. Regelmäßig schwänzte sie dafür freitags die Schule.
Mittlerweile steht sie an der Spitze der breiten Bewegung Fridays for Future. Die Aktionen der jungen Leute lösen politisch erhebliche Resonanz aus, werden aber auch kontrovers diskutiert. Umstritten sind sie vor allem, weil sie während der Schulzeit stattfinden. (AFP)