Wir gratulieren den Gewinner*innen des Nachhaltigkeitspreises (Silberpreises) von #oekoropa zum Gewinn von 5.000 €! Die Teams dürfen nun entscheiden, ob sie das Geld für ihre Reise im nächsten Jahr oder für nachhaltige Maßnahmen an ihrer Schule/in ihrer Stadt verwenden.
Das Produkt unserer vier Schülerinnen von ECO TRAVELLERS kann sich sehen lassen. Sie präsentieren ihre Ideen auf einer Webseite, wobei sie es schaffen, ihre Überlegungen stets nachvollziehbar zu begründen und die Zusammenhänge professionell darzulegen, ohne dass der so wichtige persönliche Bezug verloren geht. Hier geht’s zum Reiseblog: https://heliaelahi.wixsite.com/ecotravellers
Das sind die Gewinnerteams auf einen Blick:
- Das Team „Die FAIRreisenden“ aus Deutschland
- Das Team „Eco Travellers“ aus Deutschland
- Das Team „ErlebenEuropa“ aus Großbritannien
- Das Team „Girls Gone Green“ aus Rumänien
- Das Team „GreenTeens“ aus Griechenland
- Das Team „Green Traveller“ aus Dänemark
- Das Team „International Crew“ aus Deutschland
- Das Team „RMGonTour“ aus Deutschland
- Das Team „The Sustainables“ aus Rumänien
- Das Team „TreecoTravel“ aus Großbritannien
„#oekoropa“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts, gefördert mit Sondermitteln des Auswärtigen Amts zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020.
Wie wollen wir zukünftig in Europa reisen, ohne die Umwelt stark zu belasten? Was können wir konkret tun gegen steigende C02-Emissionen? Wie können wir europaweit ein Bewusstsein schaffen für verantwortungsvolle Mobilität? Das sind die zentralen Fragen des europaweiten und digitalen Jugendwettbewerbs #oekoropa, den das Goethe-Institut anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft veranstaltet. Schüler*innen im Alter von 16 bis 19 Jahren und Lehrer*innen aus allen EU-Mitgliedsstaaten waren eingeladen, sich mit ihrem innovativen Konzept für eine klimaneutrale Reise durch Europa zu beteiligen.
Das ganze Interview:
STANDPUNKT hat bei unserem Gewinner-Team noch einmal nachgefragt:
Standpunkt: Im letzten Schuljahr habt ihr bereits am Projektkurs ErasmusPlus „EngagingECOCitizen“ teilgenommen und mit euren Umweltaktionen wie die Awareness-Week oder die Guerilla-Aktion zum Energiesparen in unserer Schule viel Aufmerksamkeit erreicht.
Warum habt ihr jetzt noch beim Projekt #oekoropa mitgemacht?
ECO-TRAVELLERS: Wir haben uns dazu entschieden zusätzlich beim #oekoropa Wettbewerb teilzunehmen, da das klimaneutrale Reisen für uns ein spannendes, aber auch bisher eher unerforschtes Thema ist. Zwar haben wir uns letztes Jahr im Erasmus Projektkurs unter anderem auch mit nachhaltiger Mobilität beschäftigt, jedoch ist das Erstellen einer nachhaltigen Reise viel breiter gefächert, da man zum Beispiel nicht nur die Transportmittel einbeziehen muss, sondern auch die Themen Unterkunft oder Essen eine große Rolle spielen.
Standpunkt: Klimaneutralität bedeutet ja ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken herzustellen. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen alle Treibhausgasemissionen weltweit durch Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden. Das klingt schon nach einem wissenschaftlichen Thema.
Was begeistert euch genau am Thema Klimaneutralität?
ECO-TRAVELLERS: Klimaneutralität ist ein sehr präsentes Thema. Das Klimaabkommen ist ein wichtiger Schritt, um bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen. Jedoch kann auch jeder einzelne auf vielfältige Weise dazu etwas beitragen. Das finden wir sehr spannend.
Standpunkt: Ihr habt euch mit dem Wettbewerbsthema klimaneutrales Reisen im Sommer beschäftigt, also mitten in der Pandemiezeit, wo das Thema Reisen wenig Spielräume lässt und jetzt gar nicht mehr möglich ist.
Was ist auch in Zeiten des eingeschränkten Reisens eure Empfehlung zum klimaneutralen Reisen?
ECO-TRAVELLERS: Genauso wie beim klimaneutralen Reisen muss man auch in der Pandemiezeit immer etwas umdenken und neue Sachen ausprobieren. Wir [Gina & Carina] waren zum Beispiel dieses Jahr schon zweimal in Deutschland auf Wander-Tour. Auch wenn ein Urlaub im Ausland momentan eher schwierig ist, ist es also durchaus möglich, neue und schöne Orte zu erkunden und dabei natürlich auch auf Nachhaltigkeit zu achten. Etwa indem man den Zug, statt das Flugzeug wählt oder einfach mal einen Wochenmarkt besucht und mit regionalen Produkten selbst kocht.
Standpunkt: Komplett emissionsfrei zu reisen ist nahezu unmöglich. Ihr habt jedoch Mittel und Wege in eurem „ECO-TRAVELLERS“-Blog aufgezeigt, wie man den ökologischen Fußabdruck einer Reise zumindest auf ein Minimum reduzieren kann.
Wie seid ihr dabei vorgegangen, den ökologischen Fußabdruck einer Reise auf ein Minimum zu reduzieren?
ECO-TRAVELLERS: In unserem Konzept haben wir uns vor allem auf die Themen Unterkunft, Essen und natürlich den Transport konzentriert. Jeder hat dabei einen Teil übernommen und nach einer möglichst klimaneutralen Alternative geforscht. Bei der Unterkunft haben wir uns dann zum Beispiel für das Couch-Surfing entschieden, da ein Aufenthalt im Hotel viel mehr Ressourcen benötigt. Beim Thema Verpflegung haben wir im Internet nach lokalen Wochenmärkten, Unverpacktläden und veganen Restaurants recherchiert, die neben dem Nachhaltigkeitsaspekt zudem großartige Möglichkeiten bieten, die Küche vor Ort kennenzulernen.
Standpunkt: Eine unbequeme Wahrheit für alle, die gerne unterwegs sind, ist: je weiter die Reise, desto größer der ökologische Fußabdruck. Also wer das Klima am effektivsten schützen will, sollte naheliegende Ziele wählen.
Warum habt ihr gerade Lissabon als Reiseziel ausgewählt und was ist euch besonders bei den Recherchen und Vergleichen nach klimaneutralen Angeboten aufgefallen?
ECO-TRAVELLERS: Lissabon war, neben Berlin und Ljubljana, als eine der drei Hauptstädte der EU-Ratspräsidentschaft, als Reiseziel vorgegeben. Bei unseren Recherchen ist uns aufgefallen, dass jede der drei Städte ganz tolle und individuelle Möglichkeiten bietet, um seine Reise nachhaltiger zu gestalten.
Standpunkt: Klimaneutralität ist ein relativ neues Wissen, das euren MitschülerInnen nicht unbedingt im privaten Umfeld oder Freundeskreis begegnet.
Wie denkt ihr, dass man junge Menschen für Themen wie Ökologie, Klimawandel und Klimaschutz sensibilisieren kann?
ECO-TRAVELLERS: Diese Themen sollten eine viel größere Präsenz in der Schule haben. Zwar haben wir in anderen Fächern durchaus über den Klimawandel gesprochen, jedoch sind wir erst durch den Projektkurs wirklich aktiv geworden und haben uns intensiver mit der Thematik beschäftigt. Um Jugendliche dafür zu sensibilisieren, müssen die Themen viel ansprechender und durch Projekte im Unterricht aufgegriffen werden.
Standpunkt: Um die Klimakrise zu bewältigen, müssen nicht nur weltweit gesellschaftliche und politische Lösungsstrategien entwickelt und umgesetzt, sondern auch die Menschen dafür sensibilisiert werden.
Mit welchen Maßnahmen werbt ihr für klimaneutrales Reisen, um den Klimaschutzgedanken in die Schule zu tragen?
ECO-TRAVELLERS: Wegen Corona wissen wir momentan noch nicht, ob wir unsere Reise wirklich antreten können. Sollten wir nächstes Jahr unser Konzept tatsächlich durchführen, werden wir in einem Blog auf unserer Website sowie auf einem Instagram-Account unsere Reise festhalten und für andere dokumentieren. So können wir hoffentlich unseren Mitschüler und anderen Menschen das klimaneutrale Reisen näherbringen und sie dafür begeistern.
Fotos von Daniel Purrio; durchgeführt hat das Interview Jaron Riedl
Weitere Artikel zum Wettbewerb auch auf Standpunkt und auf der Schulhomepage