Der aktuelle Konflikt in Nahost spült Unmengen an Falschinformationen in soziale Medien: Alte Videos aus anderen Konflikten, falsche Berichte und im Sekundentakt eine Welle an unbestätigten Gerüchten, die mit Ausrufezeichen und „Breaking“-Hinweisen aufgeblasen werden. Soziale Medien spielen einfachen Nutzern immer mehr zweifelhafte Informationen in die Timeline und traditionelle Medien kommen mit dem Verifizieren kaum hinterher. (Quelle: ZDF )
Standpunktonline nutzt für seine Recherche nur seriöse Quellen und Nachrichtendienste, um Euch regelmäßig über die aktuelle Lage im Nahostkonflikt zu informieren.
3. November 2023
Netanyahu: Keine Kampfpause ohne Freilassung der Geiseln; Hisbollah-Chef droht mit Eskalation
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat Forderungen nach einem vorrübergehenden Waffenstillstand eine Absage erteilt. Nach einem Treffen mit US-Außenminister Blinken, der auf eine humanitäre Kampfpause gedrängt hatte, stellte Netanyahu klar, dass der militärische Einsatz gegen die Hamas fortgesetzt werde, bis die von der Terrororganisation entführten Geiseln freigelassen würden. Das israelische Militär teilte am Freitag mit, man habe Gaza-Stadt umstellt. Unterdessen droht der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz mit einer weiteren Eskalation. Man halte sich sämtliche Optionen offen, eine Eskalation des Krieges sei eine „realistische Möglichkeit“. (Quelle: Tagesschau)
1. November 2023
Zahlreiche Tote nach israelischem Angriff und Dschabalia; Ausländer und Schwerverletzte können Gazastreifen verlassen
Die israelische Armee hat bei einem Luftangriff ein Flüchtlingslager in Dschabalia im Norden des Gazastreifens getroffen. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Mitarbeiter eines Krankenhauses in Gaza berichteten von 50 Toten und 150 Verletzten. Das israelische Militär bestätigte den Angriff und erklärte, der Luftschlag habe Ibrahim Biari – einem hochrangigen Vertreter der Hamas und Drahtzieher des Terrors vom 7. Oktober – gegolten. Der Terrorist habe sich, wie so oft, bewusst zwischen Zivilisten versteckt. Ganz im Süden des Gazastreifens, an der Grenze zu Ägypten, wurden heute unterdessen erstmals die Grenzen für ausgewählte Personengruppen geöffnet. Rund 500 Menschen ausländischer Staatsangehörigkeit und 90 schwerverletzte Palästinenser dürfen den Gazastreifen heute in Richtung Ägypten verlassen. (Quelle: ZDF)
30. Oktober 2023
Israel meldet weitere Vorstöße im Gazastreifen und möchte Hilfslieferungen nach Gaza erleichtern
Streitkräfte der israelischen Armee sind in den vergangenen Stunden weiter im Gazastreifen vorgerrückt, dabei kamen auch Panzer zum Einsatz. In einer nächtlichen Operation seien dutzende Kämpfer der Hamas und deren Verbündeten getötet worden, so ein Sprecher der Armee. Um die erwartete große Bodenoffensive handle es sich dabei allerdings noch nicht. Israels Premier Netanyahu sprach am Wochenende von einer „zweiten Phase des Kriegs“. Zugleich kündigte Israel an, humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza erleichtern zu wollen. Auch leitet Israel wieder Wasser in den südlichen Gazastreifen. Gleichwohl bleibt die Lage weiter angespannt. Mehrfach wurde Israel seit dem Wochenende auch von syrischem Gebiet beschossen und reagierte mit Gegenschlägen. (Quelle: ZDF)
27. Oktober 2023
Unübersichtliche Lage in Gaza: Israel weitet Bodenoffensive offenbar aus, UN verabschiedet Resolution
Nach Aussagen des jordanischen Außenministers hat die israelische Bodenoffensive begonnen. Die israelische Armee bestätigte, ihre Angriffe in den vergangen Stunden verstärkt zu haben und kündigte eine Ausweitung des Bodeneinsatzes für die kommende Nacht an. Die aktuelle Laga in Gaza erscheint jedoch unklar – auch da das Internet und Mobilfunknetz im Gazastreifen ausgefallen ist. Auch wenn immer mehr Hilfsgüter den Gazastreifen erreichen, verschlechtert sich die humanitäre Situation dort nach Angaben des Internationalen Komitees des Roten Kreuz stündlich. Die UN-Vollversammlung verabschiedete am heutigen Freitag mit zwei Dritteln der Stimmen eine Resolution. Gefordert wird eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen. UN-Resolutionen sind jedoch rechtlich nicht bindend. Deutschland enthielt sich bei der Abstimmung. (Quelle: ZDF)
26. Oktober 2023
Andauernde Gefechte, israelische Bodenoffensive lässt weiter auf sich warten
Während das israelische Militär Luftangriffe auf Stellungen der Hamas fliegt, feuert die palästinensische Terrororganisation auch weiterhin Raketen auf Israel. Die so dringend benötigten Hilfsgüter gelangen derweil nur in kleinen Schritten nach Gaza. Aufgrund der angespannten Lage gibt es nach Einschätzung der UN insbesondere in Gaza-Stadt keinen ernsthaft sicheren Ort. (Quelle: ZDF).
23. Oktober 2023
Angespannte Lage an Grenze zum Libanon, Vorbereitungen für Bodenoffensive dauern an
Die israelische Armee hat auch in den vergangenen Tagen Stellungen der Hamas angegriffen. Auch operieren im Gazastreifen offenbar bereits vereinzelte israelische Bodentruppen. Die Vorbereitungen für die erwartete große Bodenoffensive dauern indes noch an. Dieser Umstand erleichtert Hilfslieferungen für die Zivilisten in Gaza. Am heutigen Montag konnte bereits der dritte Hilfskonvoi die ägyptisch-israelische Grenze überqueren. Angespannt ist die Lage hingegen an der Grenze zum Libanon, von wo aus Israel immer wieder beschossen wird und mit Gegenangriffen reagiert. In der betroffenen Grenzregion sollen bereits rund 19.000 Zivilisten durch die Gefechte vertrieben worden sein. Unterdessen mehren sich die Hinweise, dass eine palästinensische Rakete für die Explosion in einer Klinik in Gaza vor rund einer Woche verantwortlich war. Nach der israelischen Armee und den US-Geheimdiensten kommen nun auch britische Geheimdienste zu dem Schluss, dass es sich um eine palästinensische Rakete handelte. (Quelle: Tagesschau)
20. Oktober 2023
Mehrheit der rund 200 Geiseln wohl am Leben, Hilfslieferungen für Gaza frühestens ab Samstag
Die israelische Armee geht davon aus, dass die Mehrheit der rund 200 Geiseln, die sich in der Gewalt der Hamas befinden, noch am Leben ist. Dies teilte die Armee in einer Erklärung mit. Kein Durchkommen gibt es weiterhin am ägyptisch-israelischen Grenzübergang: Während sich auf ägyptischer Seite Lastwagen mit Hilfsgütern für mehr als zwei Millionen Menschen in Gaza stauen, hoffen in Gaza befindliche Ausländer auf eine möglichst baldige Möglichkeit zur Ausreise. Nach Einschätzung der UN ist mit ersten Hilfslieferungen frühestens ab Samstag zu rechnen (Quelle: Tagesschau).
18. Oktober 2023
Rakete trifft Krankenhaus in Gaza: Vermehrte Hinweise auf fehlgeleitete Rakete der Hamas
In Gaza ist ein Krankenhaus von einer Rakete getroffen worden. Der Vorfall löste international Bestürzung und Empörung aus. Die Hamas machte Israel für das Unglück verantwortlich und sprach von 471 Toten und mehreren hundert Verletzten. Die israelische Armee bestreitet, für das Unglück verantwortlich zu sein und geht von einer fehlgeleiteten palästinensischen Rakete aus. Um diese Darstellung zu untermauern, veröffentlichte das israelische Militär Foto- und Videomaterial vom Ort des Geschehens. US-Geheimdienste stützten die israelische Darstellung. Auch ohne die Möglichkeit einer abschließenden Bewertung des Vorfalls hat dieser bereits jetzt zu einer Welle des Protests in muslimisch geprägten Ländern geführt. Kurzfristig sagte Jordaniens Präsident ein geplantes Vierer-Gipfeltreffen mit US-Präsident Biden ab (Quelle: ZDF).
16. Oktober 2023
Israel plant Bodenoffensive, Iran droht mit Konsequenzen
Die israelische Armee plant eine großangelegte Bodenoffensive im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Nach mehreren Evakuierungsaufrufen wurden laut israelischen Angaben inzwischen mehr als 600.000 Menschen aus dem nördlichen Gazastreifen evakuiert. Der Iran droht indes mit „massiven Konsequenzen für die gesamte Region“ und einer Ausweitung des Konflikts, sollte Israel in den Gazastreifen einmarschieren. Das iranische Regime ist ein wichtiger Unterstützer der Hisbollah, die in den vergangenen Tagen aus dem Süd-Libanon wiederholt Angriffe auf Israel durchgeführt hatte. Die israelische Armee hatte daraufhin einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zur Sperrzone erklärt. Bewohner wurden evakuiert (Quelle: ZDF).
13. Oktober 2023
Israels Armee ruft zur Evakuierung des nördlichen Gazastreifens auf
Die israelische Armee hat Zivilisten aus Gaza und dem nördlichen Gazastreifen dazu aufgerufen, das Gebiet binnen 24 Stunden zu verlassen. Dies sei zu ihrer eigenen Sicherheit. Nach Angaben der Vereinten Nationen betrifft der Aufruf rund 1,1 Millionen Palästinenser. Die UN, Hilfsorganisationen und Journalisten vor Ort warnen vor einer humanitären Katastrophe: In solch kurzer Zeit sei eine geordnete Evakuierung von so vielen Menschen nicht möglich. Da Ägypten seine Grenzübergänge geschlossen hat, ist eine Flucht in den südlichen Gazastreifen möglich. In Gaza führte die Aufforderung zu Chaos und Panik. Derweil ist die Zahl der durch Angriffe der Hamas in Israel Getöteten auf mindestens 1.300 gestiegen (Quelle: ZDF).
11. Oktober 2023
Kämpfe dauern an – Israel bildet Notstandsregierung
Nach dem Angriff durch die Hamas gehen die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der palästinensischen Terrororganisation weiter. Die Zahl der Todesopfer steigt auf beiden Seiten – unter den Opfern sind viele Zivilisten. In Israel sind nach Angaben der Armee über 1.200 Todesopfer zu beklagen. In Gaza wurden bislang 1.050 Menschen getötet. Dort wächst wegen der israelischen Blockade des Gazastreifens zunehmend die Not: 180.000 Menschen sind obdachlos, Nahrung, Wasser und Strom werden knapp. Unterdessen sieht sich Israel an seiner nördlichen Grenze zum Libanon Angriffen durch die schiitische Hisbollah-Miliz ausgesetzt. Die israelische Armee reagierte mit Gegenangriffen auf Stellungen im Libanon. Angesichts der schweren Krise verständigten sich die israelischen Parteien auf die Bildung einer gemeinsamen Notstandsregierung (Quelle: tagesschau.de).
09. Oktober 2023
Großangriff auf Israel
Die Hamas startete am Samstag, den 7. Oktober, einen Großangriff auf Israel. Mehr als 4.000 Raketen wurden seitdem aus dem Gazastreifen abgefeuert. Israel war auf die Offensive der radikalislamistischen Terrororganisation zunächst nicht vorbereitet und konnte nicht verhindern, dass palästinensische Terroristen in israelisches Gebiet eindrangen. Noch am Tag des Überfalls verhängte die israelische Regierung den Kriegszustand und startete die Verteidigungsaktion „Eisernes Schwert“. Bei den Angriffen wurden in Israel mehr als 700 Menschen getötet. Israelische Vergeltungsschläge forderten bislang rund 400 Tote in Gaza. Für Entsetzen sorgte die Entdeckung von 260 getöteten Zivilisten auf einem israelischen Festivalgelände. Außerdem verschleppten die palästinensischen Terroristen mehr als 100 Menschen – darunter auch Frauen, Kinder und Ältere. Am Sonntag kündigte Israel eine totale Blockade des Gazastreifens an und reagierte mit der Mobilisierung von 300.000 Reservisten (Quelle: tagesschau.de).
Zusammenfassung der Informationen, Quelle: www.lpb-bw.de
Fotos: D.Vollmer