OUT NOW, UMWELT

„Produkte müssen zukunftstauglich sein.“

„pinqponq“ ist ein aufstrebendes Label für hochwertige Rucksäcke und Accessoires. Seit 2014 steht das Unternehmen FOND OF für intelligente Produkte, die Design, Funktion und Nachhaltigkeit miteinander verbinden. Ihre Produkte werden in Köln entwickelt und designt, in Vietnam in Handarbeit gefertigt und auf den Weg nach Deutschland gebracht. Hier werden sie an ausgewählte Handelspartner ausgeliefert und anschließend zum Verkauf angeboten. Ivana Baumann hat nachgefragt, wie Design und Öko-Image vereinbar sind.

Design lebt von Inspiration, unabhängig welcher Art. Welcher Input hat euch so beeindruckt, dass ihr in PET-Flaschen Potential zum Rucksack seht?

Bei uns ist das Besondere, dass es uns immer um den Dreiklang aus Nachhaltigkeit, Mode beziehungsweise Ästhetik und Funktionalität geht. Dabei versuchen wir, alle drei Bereiche gleichwertig zu integrieren. Der aus recycelten PET-Flaschen gefertigte Polyester-Stoff ist für Rucksäcke bestens geeignet, da er sehr stabil ist. Und da wir selbst mit unserem Lieferanten in Taiwan Stoffe entwickeln, können wir auch auf den ästhetischen Aspekt Einfluss nehmen. 

Dass sich coole Mode und faire Herstellung gegenseitig ausschließen, widerlegt ihr mit euren Designs – wer ist der Kopf hinter diesen Entwicklungen?

Unsere Designerin Annemarie Keizers ist seit der Entstehung der Marke 2014 für das Design der Produkte verantwortlich. 

Euer Leitfaden, vegan, fair und nachhaltige Ware zu produzieren, die zudem noch fashionable ist, ist in der heutigen Produktion eher die Nadel im Heuhaufen. Welche Botschaft möchtet ihr damit vermitteln?

Für uns ist die nachhaltige Produktion keine Botschaft oder Marketingstrategie, sondern ganz einfach eine Selbstverständlichkeit! 

Jede Produktion versucht sich so gut wie möglich am Leben zu erhalten, manche eher auf Biegen und Brechen. Wenn ihr das Fernrohr auszieht – wo seht ihr euch auf längere Distanz?

Wir sehen pinqponq als eine globale Marke. In Europa sind wir bereits in fast allen Ländern erhältlich und zurzeit starten wir auch in den amerikanischen und japanischen Markt. 

Wir brennen auf Insider-Wissen. Welcher ist der Sylvester Stallone unter euren Rucksäcken?

Der CUBIK ist ganz sicher einer unser beleibtesten Modele, durch die auffällige Silhouette erkennt man sofort, dass es sich um einen pinqponq Rucksack handelt. Der Sylvester Stallone ist dann ganz sicher der CUBIK Grand Extra, der besonders groß ist und noch viele weiter praktische Funktionen wie ein Regenschutz und eine herausnehmbare Kulturtasche hat. 

Soweit klingt euer Konzept einwandfrei. Aber mal Hand auf’s Herz, jedes Fashion-Teil hat seine Schwächen – was gibt’s aus eurer Sicht noch zu bemängeln am „Cubik“ und seinen Kollegen und wie sehen die Zukunftspläne aus?

Da auch wir als Unternehmen Produkte in den Kreislauf bringen, die einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben, können wir nicht von uns behaupten 100% „nachhaltig“ zu sein. Allerdings sind wir uns unseres Einflusses bewusst und wissen, wie groß unsere „unternehmerische Verantwortung“ innerhalb der Gesellschaft ist. Dieser Verantwortung versuchen wir Stück für Stück gerecht zu werden, indem wir unser Handeln täglich hinterfragen und nach besseren Alternativen suchen. Zurzeit arbeiten wir an einem „Most Responsible Product“, bei dem neben dem Stoff auch viele weiter Komponenten wie Reißverschlüsse und Verschlüsse nachhaltig sind. 

Ihr produziert in Vietnam, aber eure Designs entwickelt ihr in Köln. Wie läuft das dann mit den humanen Arbeitsbedingungen bei dieser Entfernung?

Zusammen mit der Fair Wair Foundation haben wir uns das Ziel gesetzt, die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern. Das schaffen wir unter anderem dadurch, dass wir unsere Nähereien fest im Blick haben und bei sogenannten Audits genau überprüfen, wie die Arbeitsbedingungen vor Ort sind. Dabei besucht eine Expertengruppe der FWF, bestehend aus 2-3 Auditoren, unsere Fabriken und überprüft die Arbeitsbedingungen zwei Tage lang ganz genau. Ein weiterer wichtiger Baustein der FWF ist die sogenannte „Worker Helpline“. Diese ist eine Beschwerdehotline, die die FWF in den Produktionsländern eingerichtet hat. Jeder Arbeiter hat die Möglichkeit, schwerwiegende Probleme direkt telefonisch an die FWF weiterzuleiten.

SVEN PINK (L) DR. OLIVER STEINKI, FLORIAN MICHALEZKO

Um dabei zu bleiben: Der Endverbraucher ist es gewöhnt, den Preis seiner Ware nicht tiefergehend zu hinterfragen. Alles, was er sieht, ist der gestiegene Betrag im Vergleich zu anderen (nicht fair produzierten) Rücksäcken o. Ä. Dadurch lebt man nicht von virtueller Laufkundschaft…warum soll der Verbraucher denn überhaupt in eine faire und nachhaltige Produktion investieren?

Das ist natürlich eine Frage der persönlichen Einstellung. Für uns ist es einfach selbstverständlich, dass wir auf eine nachhaltige Produktion achten. Durch die Fast-Fashion Industrie sind viele Kunden inzwischen Dumpingpreise gewöhnt, doch für so wenig Geld kann meist auch keine gute Qualität geleifert werden und die Sachen gehen schnell kaputt. Da lohnt es sich lieber einmal in ein hochwertiges Produkt zu investieren und lange Freude daran zu haben. 

Wir können alle viel Input auf den sozialen Medien leisten, aber mal so unter uns, sind Sie im Alltag auf der Seite des reusable Kaffebechers, oder muss der alte Einwegbecher doch noch herhalten?

Wir sind alle nicht perfekt, weder pinqponq als Unternehmen noch wir einzelnen Mitarbeiter. Aber jeder sollte sich seinen Handlungen und welche Konsequenzen diese haben, bewusst sein, da hilft jeder Einwegbecher oder jedes Fast Fashion Teil weniger.

Einer der großten Streitpunkte dieser Zeit ist unsere Zukunft. Wie wir mit ihr umgehen, sie präventiv beeinflussen und retten können. Kurz und direkt, sagen Sie uns, sind Sie Optimist oder Pessimist, was Zukunftsvisionen betrifft?

Man merkt, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Gesellschaft wächst und die Nachfrage nach fairen Produkten steigt – daher eindeutig Optimisten!

Das Recycling ist ein elementarer Pfeiler ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zur Minimierung des Umwelteinflusses bei der Produktentstehung. Pinqpong verwendet Stoffe, die zu 100% aus recycelten PET-Flaschen hergestellt sind und sind bekennender bluesign® Systempartner, sowie Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF). bluesign® zielt darauf ab, alle giftigen Chemikalien aus der Lieferkette fernzuhalten. Die FWF überprüft und verbessert kontinuierlich die Arbeitsbedingungen der Produktionsstätten.

Design lebt von Inspiration, unabhängig welcher Art. Welcher Input hat euch so beeindruckt, dass ihr in PET-Flaschen Potential zum Rucksack seht?

Bei uns ist das Besondere, dass es uns immer um den Dreiklang aus Nachhaltigkeit, Mode beziehungsweise Ästhetik und Funktionalität geht. Dabei versuchen wir, alle drei Bereiche gleichwertig zu integrieren. Der aus recycelten PET-Flaschen gefertigte Polyester-Stoff ist für Rucksäcke bestens geeignet, da er sehr stabil ist. Und da wir selbst mit unserem Lieferanten in Taiwan Stoffe entwickeln, können wir auch auf den ästhetischen Aspekt Einfluss nehmen. 

Dass sich coole Mode und faire Herstellung gegenseitig ausschließen, widerlegt ihr mit euren Designs – wer ist der Kopf hinter diesen Entwicklungen?

Unsere Designerin Annemarie Keizers ist seit der Entstehung der Marke 2014 für das Design der Produkte verantwortlich. 

Euer Leitfaden, vegan, fair und nachhaltige Ware zu produzieren, die zudem noch fashionable ist, ist in der heutigen Produktion eher die Nadel im Heuhaufen. Welche Botschaft möchtet ihr damit vermitteln?

Für uns ist die nachhaltige Produktion keine Botschaft oder Marketingstrategie, sondern ganz einfach eine Selbstverständlichkeit! 

Jede Produktion versucht sich so gut wie möglich am Leben zu erhalten, manche eher auf Biegen und Brechen. Wenn ihr das Fernrohr auszieht – wo seht ihr euch auf längere Distanz?

Wir sehen pinqponq als eine globale Marke. In Europa sind wir bereits in fast allen Ländern erhältlich und zurzeit starten wir auch in den amerikanischen und japanischen Markt. 

Wir brennen auf Insider-Wissen. Welcher ist der Sylvester Stallone unter euren Rucksäcken?

Der CUBIK ist ganz sicher einer unser beleibtesten Modele, durch die auffällige Silhouette erkennt man sofort, dass es sich um einen pinqponq Rucksack handelt. Der Sylvester Stallone ist dann ganz sicher der CUBIK Grand Extra, der besonders groß ist und noch viele weiter praktische Funktionen wie ein Regenschutz und eine herausnehmbare Kulturtasche hat. 

Soweit klingt euer Konzept einwandfrei. Aber mal Hand auf’s Herz, jedes Fashion-Teil hat seine Schwächen – was gibt’s aus eurer Sicht noch zu bemängeln am „Cubik“ und seinen Kollegen und wie sehen die Zukunftspläne aus?

Da auch wir als Unternehmen Produkte in den Kreislauf bringen, die einen negativen Einfluss auf die Umwelt haben, können wir nicht von uns behaupten 100% „nachhaltig“ zu sein. Allerdings sind wir uns unseres Einflusses bewusst und wissen, wie groß unsere „unternehmerische Verantwortung“ innerhalb der Gesellschaft ist. Dieser Verantwortung versuchen wir Stück für Stück gerecht zu werden, indem wir unser Handeln täglich hinterfragen und nach besseren Alternativen suchen. Zurzeit arbeiten wir an einem „Most Responsible Product“, bei dem neben dem Stoff auch viele weiter Komponenten wie Reißverschlüsse und Verschlüsse nachhaltig sind. 

Ihr produziert in Vietnam, aber eure Designs entwickelt ihr in Köln. Wie läuft das dann mit den humanen Arbeitsbedingungen bei dieser Entfernung?

Zusammen mit der Fair Wair Foundation haben wir uns das Ziel gesetzt, die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie zu verbessern. Das schaffen wir unter anderem dadurch, dass wir unsere Nähereien fest im Blick haben und bei sogenannten Audits genau überprüfen, wie die Arbeitsbedingungen vor Ort sind. Dabei besucht eine Expertengruppe der FWF, bestehend aus 2-3 Auditoren, unsere Fabriken und überprüft die Arbeitsbedingungen zwei Tage lang ganz genau. Ein weiterer wichtiger Baustein der FWF ist die sogenannte „Worker Helpline“. Diese ist eine Beschwerdehotline, die die FWF in den Produktionsländern eingerichtet hat. Jeder Arbeiter hat die Möglichkeit, schwerwiegende Probleme direkt telefonisch an die FWF weiterzuleiten.

Um dabei zu bleiben: Der Endverbraucher ist es gewöhnt, den Preis seiner Ware nicht tiefergehend zu hinterfragen. Alles, was er sieht, ist der gestiegene Betrag im Vergleich zu anderen (nicht fair produzierten) Rücksäcken o. Ä. Dadurch lebt man nicht von virtueller Laufkundschaft…warum soll der Verbraucher denn überhaupt in eine faire und nachhaltige Produktion investieren?

Das ist natürlich eine Frage der persönlichen Einstellung. Für uns ist es einfach selbstverständlich, dass wir auf eine nachhaltige Produktion achten. Durch die Fast-Fashion Industrie sind viele Kunden inzwischen Dumpingpreise gewöhnt, doch für so wenig Geld kann meist auch keine gute Qualität geleifert werden und die Sachen gehen schnell kaputt. Da lohnt es sich lieber einmal in ein hochwertiges Produkt zu investieren und lange Freude daran zu haben. 

Wir können alle viel Input auf den sozialen Medien leisten, aber mal so unter uns, sind Sie im Alltag auf der Seite des reusable Kaffebechers, oder muss der alte Einwegbecher doch noch herhalten?

Wir sind alle nicht perfekt, weder pinqponq als Unternehmen noch wir einzelnen Mitarbeiter. Aber jeder sollte sich seinen Handlungen und welche Konsequenzen diese haben, bewusst sein, da hilft jeder Einwegbecher oder jedes Fast Fashion Teil weniger.

Einer der großten Streitpunkte dieser Zeit ist unsere Zukunft. Wie wir mit ihr umgehen, sie präventiv beeinflussen und retten können. Kurz und direkt, sagen Sie uns, sind Sie Optimist oder Pessimist, was Zukunftsvisionen betrifft?

Man merkt, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Gesellschaft wächst und die Nachfrage nach fairen Produkten steigt – daher eindeutig Optimisten!

FOTOS: PINQPONQ