In Sachsen ist es beschlossene Sache, ab heute gilt dort die 2G-Regelung.
Was bedeutet das?
Ab dem 08.11.2021 gilt nun, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens haben. Darunter fallen die Innengastronomie, die Kultur- und Freizeiteinrichtungen oder auch Fußballstadien. Im ÖPNV, also in Taxen und Bussen muss man nun eine FFP2-Maske tragen, für Schülerinnen und Schüler reicht allerdings eine medizinische Maske.
Viele Expertinnen und Experten stellen sich die Frage, ob die 2G-Regelung nicht diskriminierend oder ausschließend ist. Festzuhalten ist das, wenn der Aufruf zur 2G- Regelung lauter wird, dann wird es ein schwieriger Herbst-Winter für alle Ungeimpften.
Die Experten und auch Politiker sind sich erstaunlich uneins, ob und wie 2G wirkt. Ist die Regel am Ende sogar schädlich und spaltet die Gesellschaft noch mehr?
„Aus medizinischer Sicht ist die 2G-Option grundsätzlich nachvollziehbar.“, sagte der Chef der kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur.
Doch ist man sich auch nicht eins darüber, ob es mit der 2G-Regelung eine wirkliche Sicherheit geben würde. Denn wenn man wirklich sicher sein möchte, dann gäben nur Tests bei allen, ob geimpft, ungeimpft oder genesen eine wirkliche Sicherheit.
2G gebe eine „Scheinsicherheit“, kritisierte Virologe Jonas Schmidt-Chanasit am Wochenende im Deutschlandfunk.
Es gibt da auch noch den Aspekt der Kontrolle, denn wer kontrolliert die Regel am Ende? Was nützt eine Regelung, die niemand überwacht? Jetzt bei 3G, ist es ja schon so, dass kaum jemand nachfragt, jeder, der schon mal im Café oder Restaurant war, kennt diese Erfahrung wahrscheinlich.
Die Politik ist zu diesem Thema sehr gespalten. Man möchte die Ungeimpften nicht unter Druck setzten, hieß es schon am Anfang der Impfkampagne. „Keine Sonderbehandlung für Geimpfte! Eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften kommt einer Impfpflicht gleich“, warnte damals Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in der Bild am Sonntag. Deutlich wird, dass diese Debatte noch lange nicht ausdiskutiert ist.
Für den Vizechef des Deutschen Ethikrats, Julian Nida-Rümelin, ist das ein „unnötiger Stresstest“ für die Gesellschaft, wie er dem RND sagte: „Jetzt durch Ausschluss aus sozialen, kulturellen oder ökonomischen Aktivitäten die Nichtimpfwilligen zu zwingen, sich impfen zu lassen, führt zu einem Antiimpfheroismus, bei dem die Menschen stolz darauf sind, dass sie Widerstand leisten.“.
Wie sieht es bei uns in Nordrhein Westfalen oder in Mönchengladbach aus?
Hier bei uns soll weiterhin die 3G-Regelung gelten, also geimpft, genesen und getestet.
Doch wie lange noch?
Die Ampel-Fraktion hat sich auf einen Gesetzesentwurf zu den Corona-Eindämmungsmaßnahmen bis ins kommende Jahr 2022 hinein verständigt. Dieser soll am Donnerstag im neuen Bundestag beraten werden und die bisherige epidemische Notlage des Bundes auf nationaler Ebene ablösen. In diesem Entwurf von Grünen, SPD und FDP wird festgehalten, dass das Abstandsgebot, die Maskenpflicht, verpflichtende Hygienekonzepte und die 3G-Regelung für öffentliche Räume weiterhin gelten soll.
Die Politik ist nun gefragt und muss abwägen ob 2G dafür sorgt, dass sich mehr Menschen impfen lassen oder es in die ganz falsche Richtung läuft und Menschen stolz darauf sind, dass sie nicht geimpft sind und Widerstand leisten, deutlich wird die Gratwanderung zwischen 2G und 3G.
Am Donnerstag kann man die Debatte des Bundestages live verfolgen. Man darf also gespannt bleiben.