Lisas Theater-Talk mit der Sopranistin Sophie Witte – ein Abend voller spannender Einblicke
Wie fühlt es sich an, als Opernsängerin Abend für Abend auf der Bühne zu stehen? Welche Herausforderungen bringt dieser Beruf mit sich? Und wie landet jemand aus einer Rockmusiker-Familie schließlich in der Klassik? Antworten auf all diese Fragen und noch mehr gab es am 31. Januar bei Lisas Theater-Talk mit der Sopranistin Sophie Witte. Die Redakteur:innen des Standpunkt Magazins, Charlotte, Sofija und Thore hatten gemeinsam mit ihrer Projektkoordinatorin Dorothée Vollmer die Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre bei dem Gespräch zwischen Lisa Granzow und der Sängerin dabei zu sein – ganz ohne Kostüm, ohne Maske, ohne Vorhang. Dabei wurde schnell klar: Sophie Witte ist nicht nur eine beeindruckende Künstlerin, sondern auch eine sympathische, bodenständige Persönlichkeit mit einer spannenden Geschichte.
Fotoserie: Sofija Ugrinouska
Von der Rockmusik zur Opernbühne
Dass Sophie Witte heute auf den großen Bühnen zu Hause ist, war nicht unbedingt vorprogrammiert. Ihr Vater war Gitarrist in der DDR-Rockband „Kreis“ und Musik war in ihrer Familie zwar allgegenwärtig, aber nicht unbedingt klassisch geprägt. Doch schon als Kind zog es sie zur Oper – über Umwege, versteht sich. Klavierunterricht führte sie in den Schulchor, wo ihr Talent für den Gesang entdeckt wurde. Die Entscheidung, Operngesang zu studieren, fiel dennoch erst später und heute kann sie sich nichts anderes mehr vorstellen.
Beruf mit Leidenschaft – aber auch mit Herausforderungen und Verzicht
Sophie Witte gewährte dem Publikum einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen ihres Berufs. „Singen ist ein leidenschaftlicher aber auch anstrengender Job“, erklärte sie. Stundenlange Proben, das Einstudieren neuer Partien und das ständige Trainieren der Stimme sind feste Bestandteile ihres Alltags. „Die Stimme ist ein Muskel, man muss sie pflegen, fordern, aber auch schätzen“, so Witte. Ganz nebenbei gilt es, Emotionen zu transportieren, Rollen zu verkörpern und sich immer wieder auf neue Inszenierungen einzulassen. Besonders wichtig sei ihr dabei die Verbindung zum Publikum in Mönchengladbach wie auch in Krefeld. Sie sprach über die Magie der Musik und die Rollen, die ihr auf eine ganz besondere Weise auch noch einmal deutlich machen, wie sich die Rolle der Frauen in der Gesellschaft seit der Zeit, wo diese Musikwerke komponiert wurden, positiv verändert hat – und das ist ja wirklich gar nicht so lange her.
Ihr Lieblingsgenre? Belcanto! Belcanto bedeutet übersetzt „schöner Gesang“ und bezeichnet eine Gesangstechnik, die vor allem in der italienischen Oper des 18. und 19. Jahrhunderts eine große Rolle spielte, erklärt sie. Dabei geht es um besonders elegante, fließende Melodien, mühelose Stimmführung und beeindruckende Verzierungen, die den Gesang fast schwerelos erscheinen lassen. In sogenannten Belcanto-Opern, stehen die Stimmen der Sängerinnen und Sänger im Mittelpunkt. Sie fordern Atemkontrolle, Ausdruckskraft und höchste Präzision für das begleitende Orchester. Für sie ist es dabei wirklich beruhigend, einen souveränen und erfahrenen Dirigenten im Orchestergraben zu wissen.
Musikalische Highlights – und ein besonderes Duett
Ein Talk mit einer Sopranistin wäre nicht komplett ohne eine kleine musikalische Kostprobe – und das Publikum kam voll auf seine Kosten. Sophie Witte ließ ihre Stimme erklingen und sorgte für Gänsehautmomente. Das absolute Highlight des Abends? Das spontane Duett mit Moderatorin Lisa Granzow! Ein magischer Moment, der zeigte, dass Musik verbindet – egal, ob als Profi oder Hobby-Sängerin. Der Abend mit Sophie Witte bot nicht nur spannende Einblicke in das Leben einer Opernsängerin, sondern auch eine unterhaltsame, persönliche Atmosphäre, die das Publikum begeisterte.
Wenn Ihr Sophie Witte live in eine ihrer Lieblingsrollen auf der Bühne sehen wollt, dann könnt ihr sie gerade als Pamina in „Die Zauberflöte“ von Mozart erleben. Aber keine Sorge, keine Oper, wie ihr sie Euch vorstellt, sondern ein fast intergalaktisches Opern-Erlebnis! Die legendäre „Die Zauberflöte“ wird nämlich in der spektakulären Science-Fiction-Inszenierung von Kobie van Rensburg auf der Bühne des Theaters Krefeld und Mönchengladbach am 9. März, 6. April und 4. Mai aufgeführt. Mit dabei: Sophie Witte als Pamina, der mutigen Königstochter, die zwischen den dunklen Machenschaften der Königin der Nacht und der Weisheit Sarastros hin- und hergerissen ist. Mozarts Meisterwerk trifft auf modernste Videotechnik: Eine Opernproduktion, die mit computergenerierten Welten, Blue-Screen-Technik und unzähligen Anspielungen auf das Fantasy-Kino begeistert. Ob eingefleischter Star Wars-Fan oder klassischer Opernliebhaber – diese Inszenierung verbindet beides zu einem einzigartigen Bühnenerlebnis.
Also: Save the date, sichert Euch ein Ticket und genießt einen Abend im Theater
Sofija, Thore und Charlotte von der Standpunkt-Redaktion