Sven meets Fabian

Fabian über Regeln und Vorschriften, über Dienst und Freizeit und seinen Traumberuf. 

Wie bist Du zu Deiner Entscheidung gekommen Polizist zu werden?
Wie viel Freizeit bleibt Dir bei der dualen Ausbildung bei der Polizei NRW?
Was ist das Wichtigste in Deinem Beruf?
Bist du mit deiner Berufswahl und deiner Ausbildung zufrieden?

 

In welchem Zeitraum hast du die Gesamtschule Hardt besucht?

Ich habe die Gesamtschule Hardt von 2012 bis 2015 besucht, also die gesamte Oberstufe bis zum Abitur.

Kannst du eine Stichwortartige Übersicht über die Zeit nach deinem Abitur geben?

Also nach meinem Abitur ging alles sehr schnell. Das Auswahlverfahren bei der Polizei NRW hatte ich bereits im April mit einer guten Leistung abgeschlossen. Daher habe ich nur noch auf meine schriftliche Zusage gewartet. Kurz nach meinem bestandenen Abitur habe ich diese Zusage dann im August erhalten und von da an wurde alles etwas ernster. Am 01.09.2015 begann ich bei der Polizei NRW mein duales Studium. Man merkte, dass alles viel intensiver als in der Schule war. Weniger Freizeit und viel mehr Arbeit waren angesagt. Es ging dann sehr schnell. Nun befinde ich mich im letzten Jahr von meinem Dualen Studium und ich habe mich an den Stress ziemlich gewöhnt. Momentan Arbeite ich im Streifendienst und kann sagen, dass man sich an das Arbeitsleben schnell gewöhnt.

Welche Leistungskurse hast du belegt? War die Wahl Interessen-, Lehrer- oder Notenbezogen?

Also ich hatte Englisch und Biologie als Leistungskurse. Warum genau ich die Wahl getroffen habe ist relativ einfach, ich war in fast allen Fächern gleichgut. Ich stand überall 2-3 außer in Mathe. Mathe war wirklich das schlimmste Fach für mich. Daher ging es für mich eher darum, wie ich es schaffe Abitur zu machen ohne Mathe mit einbeziehen zu müssen. Und mit Englisch und Biologie war das sehr gut möglich.

Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Das ist einfach zu beantworten. Mir war schon immer klar, dass ich zu Polizei möchte. Mir liegt es nicht den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen oder immer das gleiche zu machen. Ich bin gerne draußen und arbeite gerne mit Menschen zusammen. Ich will immer wieder etwas Neues erleben, aber auch gleichzeitig anderen helfen. Polizei ist da genau das richtige, dass wusste ich schon bevor ich mit dem Abitur angefangen hatte.

Hast du dich schon früher, vor der dualen Ausbildung viel damit beschäftigt?

Ja, definitiv. Ich habe mich immer wieder informiert, was ich brauche um mich bewerben zu können und was ich können muss. Ich habe mich immer wieder damit beschäftigt, was auf einen zu kommt und welche „Opfer“ man als Polizist bringen muss.

Welche Aspekte waren bei der Berufswahl für dich entscheidend?

Zum einen die Vielseitigkeit. Wie schon gesagt, ich kann mich nicht damit anfreunden immer wieder das gleiche zu machen. Ich brauche Abwechslung. Ich will nicht immer wissen was ich an einem bestimmten Tag machen werde, zumindest in den ersten Jahren nicht. Es kann zwar immer sein, dass Abläufe bei Einsätzen die gleichen sind, jedoch ist jeder Einsatz anders. Das interessante für mich ist zu sehen, dass selbst erfahrene Beamte immer wieder Einsätze bekommen, bei denen sie zuerst überlegen müssen, weil sie dies zuvor noch nicht erlebt haben. Ein wichtiger Aspekt waren auch die Aufstiegschancen. Mir ist es sehr wichtig zu wissen, dass ich was erreichen kann wenn ich will und nicht immer an derselben Stelle bleibe egal wie gut ich bin.

Was interessiert dich besonders an deinem Beruf?

Für mich ist momentan der Streifendienst das interessanteste. Weil genau hier die Vielseitigkeit gegeben ist. Die Sondereinsatzkommandos wie das SEK oder MEK sind natürlich für jeden Beamten reizvoll. Insgesamt ist es glaube ich noch nicht möglich zu sagen wofür ich mich am meisten interessiere, weil ich bis jetzt nur Einblicke in den Streifendienst bei GE (Gefahrenabwehr Einsatz: Alltägliche Einsätze, normaler Streifendienst), die Arbeit der Autobahnpolizei und die Arbeit der Kriminalpolizei hatte.

Wie hast du dir damals den Beruf vorgestellt? Haben sich deine Erwartungen bewahrheitet?

Vor allem anstrengend. Stressig, vielseitig, lernintensiv und interessant waren die ersten Erwartungen. Und Ja es hat sich alles genauso bewahrheitet. Es ist manchmal extrem anstrengend um 06:00 Uhr anzufangen vor allem am Wochenende wenn die eigenen Freunde um die Zeit gerade aus der Stadt von der Party kommen. Wenn man dann noch in Mönchengladbach wohnt aber in Düsseldorf arbeitet, kann es schon mal passieren, dass man etwas müde in den Frühdienst startet wenn man um 04:00 Uhr aufstehen muss. Manchmal ist es auch stressig wenn man zum Beispiel von einem Einsatz zum anderen fährt ohne eine Pause zu haben und genau weiß, dass wen mal kein Einsatz kommt man auf die Wache fahren muss um die letzten Anzeigen zu schreiben oder sonstige schriftliche Arbeiten fertig zu stellen. Am Anfang passiert es da auch mal, dass man ein paar Kilo abnimmt weil man nicht daran denkt etwas zu essen oder auch keine Zeit dafür hat. Es ist aber tatsächlich so, dass ich bis jetzt noch keinen Einsatz erlebt habe, in dem ich genauso gehandelt habe wie in einem vorherigen Einsatz. Es macht wirklich sehr viel Spaß. Wenn man dann noch mit coolen Leuten zusammen arbeitet die selber noch etwas jünger sind und motiviert, dann ist auch eine Nachtschicht wirklich lustig auch wenn mal nichts zu tun ist. Und leider ist es auch sehr lernintensiv. In der Zeit an der Fachhochschule muss man wirklich fast jede freie Minute investieren, um den ganzen Stoff zu lernen und zu verstehen.

Bist du mit deiner Berufswahl und deiner Ausbildung zufrieden?

Ich bin mehr als zufrieden, mehr kann ich dazu nicht sagen. Es ist mein Traumjob.

Welchen Bereich deines Berufes findest du besonders spannend?

Da kann ich mich nur wiederholen vor allem der Streifendienst ist für mich sehr interessant. Menschen die an schwere Polizeiarbeit denken, denken meist, dass die Kriminalpolizei der schwerste und interessanteste Bereich ist. Das sehe ich etwas anders. Man muss sich vorstellen, dass ein Streifenbeamter jeden Wissensbereich abdecken muss. Er muss vor Ort den Einsatz bewältigen können und gleichzeitig die Rechtsgrundlagen bedenken, bei den Maßnahmen die er veranlasst. Verkehrsmaßnahmen, Erste- Hilfe- Maßnahmen, Kommunikative Fähigkeiten, rechtliche Beratung, körperliche Auseinandersetzungen bewältigen, Teamfähigkeit, Befragung von Beschuldigten und Zeugen, schriftliche Arbeiten fertigen, das alles und mehr muss ein Streifenbeamter jeden Tag leisten können. Die anderen Bereiche der Polizei sind meistens auf bestimmte Sachen spezialisiert, während ein Streifenbeamter alles gleichzeitig können muss.

Welches Projekt fandst du in deinem Studium besonders spannend?

Die Frage ist für mich leider nicht zu beantworten, da wir nicht wirklich Projekte hatten. Wir hatten wie an einer normalen Uni Lehrveranstaltungen. Hier waren Strafrecht und Eingriffsrecht immer sehr interessant und auch wichtig. Kriminalistik war auch immer spannend.

Welche Tipps würdest du Schülerinnen und Schülern bezüglich der Berufswahl geben?

Das wichtigste ist denke ich nicht immer nur auf den verdienst zu achten. Viele wollen in einen Beruf in dem man viel Geld verdienen kann. Wenn man aber dann in dem Beruf ist, kann es passieren, dass dieser einem gar keinen Spaß macht. Wichtig ist natürlich auch, sich frühzeitig zu informieren. Es gibt immer wieder Schülerinnen und Schüler, die nicht wissen was sie nach dem Abitur machen sollen. Das ist erstmal ganz normal. Aber hier rauf sollte man es nicht einfach beruhen lassen. Man sollte die Initiative ergreifen und sich informieren. Im Internet, auf Berufsinformationsmessen oder auch beim Arbeitsamt. Für mich ist immer das wichtigste gewesen, etwas zu machen was einem selber Spaß macht. Man muss immer bedenken, dass man den Beruf sein ganzes Leben machen muss. Daher sollte man niemals morgens aufstehen müssen mit dem Gedanken, dass man keine Lust hat. Also frühzeitig informieren und Gedanken machen, was einem Spaß macht.

Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Gute Frage. Ich denke, dass ich erstmal im Streifendienst bleiben werde um so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Wenn mir das dann zu anstrengend wird aufgrund der Schichtzeiten oder sonstigem werde ich mich vielleicht im höheren Dienst bewerben um meine Aufstiegschancen zu verbessern und andere Polizeiarbeit kennen zu lernen.